Ich frag Sie mal persönlich, Wollen Sie wirklich einen Poeten für den Bundestag einstellen? Es kommt mir unglaubwürdig vor .
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage an Katrin Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.
Das Parlament in Kanada kennt den Parliamentary Poet Laureate. Anfang des Jahres hatten die drei Autor*innen Mithu Sanyal, Dimitrji Kapitelman und Simone Buchholz vorgeschlagen, auch für Deutschland über eine*n „Parlamentspoet*in“ nachzudenken. Diesen Vorschlag hat Frau Göring-Eckardt aufgegriffen, weil Sprache gerade in freiheitlichen Demokratien eine Schlüsselrolle beim Kontakt zwischen Politik und Gesellschaft spielt. Poesie kann in dieser Hinsicht einen wichtigen Beitrag dazu leisten, neue diskursive Räume zu öffnen. Frau Göring-Eckardt stellt sich dabei kein festes, besoldetes Amt im Deutschen Bundestag vor, sondern eine Förderung von Poesie mit Parlamentsbezug. In Kanada wird beispielsweise ein Stipendium vergeben, auch das Auswärtige Amt bei uns in Deutschland gibt jedes Jahr drei Künstler*innen die Möglichkeit, in Berlin zu arbeiten und ihre Kunst auszustellen, und auch der Deutsche Bundestag unterstützt mit dem Kunstbeirat bereits Künstler*innen. In diesem Sinne hält Frau Göring-Eckardt auch eine Förderung von Poesie und nicht nur der Bildenden Künste für unterstützenswert.
Informationen zum Parliamentary Poet Laureate, dem AAritst in Residence Programm des Auswärtigen Amtes und dem Kunstbeirat des Deutschen Bundestages können Sie hier nachlesen:
The Parliamentary Poet Laureate
AArtist in Residence-Programm - Auswärtiges Amt
Deutscher Bundestag - Der Kunstbeirat
Mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt