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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Herbert L. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Herbert L. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

Mich treibt eines um, warum gibt es im Kapitalismus unterschiedliche Renten? In der Schweiz und in Östereich gibt es das Doppelte wie in Deutschland? Warum ist das so?
Ich glaube nicht das Sie mir das beantworten!

Mit freundlichen Grüßen
Herbert Leonhardt

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Die Altersrente ist ein Teil der Sozialversicherung und hat recht wenig mit dem Kapitalismus zu tun. Stattdessen viel mehr mit der Frage, wie der jeweilige Sozialstaat organisiert ist und nach welchem System die Rente finanziert wird. Die Rentensysteme in den europäischen Ländern sind alle sehr versschieden. Das System in Deutschland ist ein Umlagesystem. Das bedeutet, Gelder, die Beitragszahler in die Rente einzahlen, werden nicht angespart, sondern direkt an die Rentnerinne und Rentner ausgezahlt. Im Gegenzug erwerben sich die Beitragszahler Rentenansprüche in der Zukunft. Darüber hinaus können Beitragszahler selbst entschieden, inwiefern sie über betriebliche oder private Systeme selbst für das Alter vorsorgen wollen.

In der Schweiz gibt es eine Basisrente, die wie in Deutschland über ein Umlagesystem finanziert wird. Allerdings sind hier anders als bei uns, alle Bürger versichert und auch Selbständige und Beamte zahlen in das System ein. In der Schweiz sind die Renten nach unten und oben begrenzt. Auch hier sind die Bürger eingeladen, über private und berufliche Systeme vorzusorgen. In Österreich liegt die Durchschnittsrente deutlich höher als in Deutschland, da haben Sie recht. Allerdings wird das Rentensystem stark mit Steuermitteln nachfinanziert. (https://www.mdr.de/nachrichten/politik/hintergrund-renten-in-europa-100.html)

Jedes dieser Systeme hat Vor- und Nachteile und kann nicht direkt auf einen anderen Staat übertragen werden. Unser Rentensystem funktioniert, erfordert aber an einigen Stellen Weichenstellungen für die Zukunft. So setzen wir Grüne uns zum Beispiel dafür ein, dass im Sinne einer solidarischen und inklusiven Gesellschaft alle in das Rentensystem einbezogen werden. Einige unserer Vorschläge finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/themen/rente

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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