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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Simon E. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Simon E. bezüglich Umwelt

Sehr geehrtes Büro Göring-Eckardt,

zur erbetenen Präzisierung meiner Frage vom 24.10.2019:

Die Wirtschaftsleistung ist größter Emmitent an Treibhausgasen. Ein (exponentielles) Wirtschaftswachstum, wird durch Zins und Zinseszinseffekte erzwungen. Siehe Geldschöpfung. Nun benötigen wir die Wirtschaftsleistung um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, jedoch stellt sich mir die Frage, wozu wir zusätzlich zu dieser notwendigen Aufgabe noch die Bedürfnisse des Kapitals befriedigen müssen und dafür einen erheblichen Teil der Wirtschaftsleistung aufwenden, was zusätzliche Emmissionen bedeutet.

Die Debatte um die Verminderung von Treibhausgasen konzentriert sich auf private Konsumentscheidungen und deren Besteuerung. Was als Teil des ganzen sicherlich kein Fehler ist. Allerdings spricht niemand den Resourcenverbrauch an, welcher lediglich dafür aufgewandt wird, die Kapitalrenditen zu erfüllen.
Müssten Betriebe, Staat und Bürger weniger, oder gar keine, Kapitalrenditen erwirtschaften wäre weniger resourcenverbrauchende Wirtschaftsleistung notwendig.

Vor diesem Hintergrund nochmals meine Frage:
Warum wird die Rolle der Kapitalrenditen in Bezug auf den Klimawandel nirgendwo diskutiert?

Mit freundlichen Grüßen
S. E.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für die Präzisierung ihrer Frage. Frau Göring-Eckardt hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Rendite heißt ja zunächst erstmal nichts anderes, als der Ertrag, den angelegtes oder investiertes Kapital bringt. Dieser Ertrag kann auf ganz verschiedene Weise entstehen. Wirtschaftswachstum ist ein möglicher Weg, Innovation und Effizienzsteigerung sind andere mögliche Wege.

Sie haben grundsätzlich recht, dass Wirtschaftswachstum auch eine größere Belastung der Umwelt bedeuten kann. Fakt ist, dass wir bei unserer heutigen Wirtschaftsweise global mehr Ressourcen verbrauchen, als unsere Erde regenerieren kann. (https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day) Wir messen unsere Wirtschaftsleistung an der Gesamtzahl der Waren und Dienstleistungen, die wir produzieren und verkaufen. Dieser Indikator trifft aber keine Aussagen darüber, ob diese Art des Wirtschaftens auch unsere ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Quellen erhält oder ihrer Substanz Schaden zufügt. Deshalb setzt sich die Grüne Bundestagsfraktion für die Publikation eines Wohlstandsberichts ein, der eben auch Fragen der Nachhaltigkeit, des Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastung mit erfasst und damit eine ausgeglichenere Bewertung unserer Wirtschaftsweise erlaubt. Auf dieser Basis sind auch bessere Umsteuerung hin zu einer sozial-ökologischen Wirtschaft möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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