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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Andreas W. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Andreas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

zum Thema Demokratie:

Wie demokratisch finden Sie das Verhalten von Parteien, die auf Facebook harsche, aber dennoch Kritik an Parteien richten mit Quellennachweis und diese kommentarlos nur löschen. Wohlgemerkt hier wurde nicht zu Hass aufgerufen, sondern einfach mal klar Fehltritte meiner Seite von Altparteien geworfen. Ihre Antwort, als Vertreterin einer bunten grünen Partei würde mich dazuinteressieren: Wie demokratisch finden sie das Verhalten?

LG A. W.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Ohne Kenntnis des konkreten Falls können wir Ihre Frage nur sehr allgemein beantworten. Für uns gehört der Austausch von Meinungen und Ansichten zu einer Demokratie einfach dazu. Dieser Austausch kann gern hart in der Sache sein, sollte aber von gegenseitigem Respekt getragen werden. Als Daumenregel funktioniert da meist die grundsätzliche Bereitschaft zur Annahme, der andere könnte durchaus auch recht haben. Auch können mitunter Zeit und Ort nicht richtig gewählt sein, oder es wurde vielleicht nicht der richtige Adressat erreicht. Das sind alles Aspekte, die darüber entscheiden, ob Kritik auf offene Ohren stößt.

Ob eine Kritik hart in der Sache, harsch oder eventuell verletzend und ungerechtfertigt, das ist oft ein Balanceakt. Anders ausgedrückt: Kritik kann auch mal daneben gehen. Auch dessen sollte man sich immer bewusst sein. Nun ist der Austausch im Internet und auf Facebook insbesondere, dass wissen wir alle, nicht immer ein exemplarisches Lehrstück für die Benimmregeln nach Knigge. Insofern haben sich ausnahmslos alle Parteien und Politiker Regeln gegeben, wie sie mit haltloser Kritik, Fakenews, Whataboutism, Beleidigungen, Trollen etc. umgehen. Und das kann in der Konsequenz auch mal bedeuten, dass Beiträge gelöscht werden. Die Bewertung darüber ist aber, wie gesagt, oft eine Gratwanderung.

Mitunter, der Hinweis sei gestattet, fängt es schon bei so mancher Wortwahl an. Für den einen selbstverständlich und unverfänglich, für den anderen mit Wertung gespickt und vorbelastet. In diesem Zusammenhang erlauben wir uns die (rhetorische) Frage: Ab wann sind Parteien Altparteien?

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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