Frage an Katrin Göring-Eckardt von Nils H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
ich informiere mich in den Wahlprogrammen der Parteien im Rahmen der bevorstehen Europawahl zu den Standpunkten der Parteien hinsichtlich 5G. Die ÖDP spricht die Gefahren durch Strahlung eindeutig an.
Wie stehen die Grünen dazu? Es gibt genug Studien und Untersuchungen, die belegen, dass das Krebsrisiko zunimmt, ebenso Nervenerkrankungen und das Gehirn von Mensch, Tier und sogar Pflanzen allgemein belastet wird.
Neben Treibhausgasen, Giftstoffen und Mikroplastik lauert hier womöglich eine viel grössere Gefahr. Bienen und andere Tiere die sich am Magnetfeld orientieren sind betroffen, das Artensterben nahm sukzessive mit der Funkwellenbelastung zu seit den 80ern.
In der Stadt Brüssel wird ein Projekt gestoppt, ich hörte wohl auch in der Schweiz. Zudem dürfte der Energieverbrauch beträchtlich steigen. Wofür? Damit Ihre Wählerschaft, die besserverdienenden Grossstädter mit dem autonomen Flugtaxi auf dem Weg ins Office Netflix in 4K schauen können?
Mehr Daten in höhere Geschwindigkeit und Dichte erfordern mehr Energie, das sollte doch jedem einleuchten.
Ihre Partei befürwortet den Ausbau sogar um die ländlichen Regionen zu versorgen, was im Firmen- und Heimbereich auch Glasfaser könnte. Das sieht man gerade bei der Kritik Ihrer Parteigenossen an der Versteigerung der Frequenzen.
Was macht Ihre Partei, wenn die Kritik lauter wird und die Gefahren offensichtlicher werden? Werden Sie dann trotzdem weiter der Technologie huldigen?
mit freundlichen Grüßen
Nils Hausdörfer
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.
Wir möchten für die Antwort auf unseren Antrag "Breitband für alle - Digitale Infrastruktur flächendeckend ausbauen" (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/053/1905306.pdf) verweisen.
Hier heißt es:
"Gleichzeitig ist beim Ausbau der Versorgung im Sinne des Vorsorgeprinzips ein hohes Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit bei elektromagnetischen Feldern zu gewährleisten, da aufgrund der zunehmenden umfangreichen und langfristigen Nutzung kabelloser Systeme niemand dem Einfluss entgehen kann und es ernstzunehmende Hinweise auf schädliche Einflüsse gibt. [...] Das Bundesamt für Strahlenschutz geht davon aus, dass bei einem „umsichtigen“ Aufbau der nötigen Infrastruktur auch durch 5G keine gesundheitlichen Auswirkungen zu befürchten sind. Nichtsdestotrotz stellt es fest, dass in Bezug auf die mit 5G geplante Nutzung zusätzlicher Frequenzbänder im Zenti- und Millimeterwellenlängenbereich erst wenige Untersuchungsergebnisse vorliegen. Weiterhin müsse untersucht werden, wie sich der zunehmende Datenverkehr, der auch zu einem deutlichen Ausbau der Sendeanlagen führen wird, auf die Exposition auswirken wird."
Des Weiteren wird im Forderungsteil die Bundesregierung aufgefordert:
"... im Hinblick auf Ausbau und Betrieb des Mobilfunknetzes im Sinne des Vorsorgeprinzips ein hohes Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit bei elektromagnetischen Feldern zu gewährleisten und dafür in der Verordnung über elektromagnetische Felder das Minimierungsgebot für niederfrequente elektromagnetische Strahlung auch auf hochfrequente elektromagnetische Strahlung auszuweiten sowie die Wirkung der Exposition von elektromagnetischen Feldern im Hochfrequenzbereich auf Mensch und Umwelt weiter intensiv zu erforschen."
Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt