Frage an Katrin Göring-Eckardt von Mike B. bezüglich Verkehr
Hallo,
ich habe Frage zum Thema E-Fahrzeuge. Warum streben Sie E-Mobilität an? Nachweislich findet der Abbau von Lithium und Kobald (um nur wenige zu nennen) nicht nur unter menschenunwürdigen Verhältnissen (z.B. Kinderarbeit in illegalen Mienen) statt sondern zerstört auch Lebensräume, zum Beispiel durch das Abpumpen von 17Mio Liter Wasser TÄGLICH in Chile. Dadurch entstehen Wüsten, Flüsse und Seen trocknen aus, Menschen verlieren ihren Lebensraum. Ich habe das Gefühl, dass das Bestreben der Regierung ohne Wenn und Aber durchgesetzt werden soll ohne auf diese Fakten zu achten.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt, wir antworten auf ihren Wunsch.
Erlauben Sie mir zunächst eine kleine, aber zentrale Korrektur: Wir fordern emissionsfreie Mobilität, und zwar technologieoffen. Das bedeutet, wir wollen Fahrzeuge die klima- und umweltfreundlich sind. Ohne Klimagase, Stickoxide oder andere Abgase. Das sind Elektroautos. Ob die ihre Energie nun aber aus einer Batterie oder zum Beispiel aus einer Brennstoffzelle beziehen, ist letztlich egal. Es ist aber unbestritten, dass es gegenwärtig deutlich mehr Elektrofahrzeuge mit Batterie gibt.
Klar ist, dass die ökologischen und sozialen Bedingungen, unter denen Komponenten dieser Batterien entstehen, nicht akzeptabel sind. Die negativen öko-logischen und sozialen Auswirkungen des Rohstoffbedarfs für Elektrofahrzeuge müssen also minimiert werden. Hierzu muss der Übergang in eine echte Kreislaufwirtschaft gelingen. Hochwertiges Recycling und der verpflichtende Einsatz von Rezyklaten können den Bedarf an neuen Rohstoffen abmildern. Dafür ist auch weiterhin eine starke Forschungsförderung nötig, damit die bereits heute verfügbaren Recyclingverfahren noch weiter verbessert und für größere Recyclingmengen ausgebaut werden können. Eine Zweitverwendung von Batterien, beispielsweise als stationäre Stromspeicher, kann zu-dem deren Nutzungsdauer verlängern und den Recyclingbedarf minimieren. Eine bessere Umweltbilanzsetzt auch voraus, dass Autoteile in Zukunft so gestaltet sein müssen, dass sie vollständig und kosteneffizient recycelt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt