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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Felix Q. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Felix Q. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

Wie gedenken Sie mir, einem 20-jährigem, in der Industrie tätigem Arbeiter ( mit abgeschlossener Befufsausbildung & Fachabitur) garantieren zu können, dass meine Rente und mein Lebensunterhalt in 50 Jahren ( da die Rente mit 70 in absehbarer Zeit kommen wird ) gesichert ist?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Q.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich auf Bitte von Frau Göring-Eckardt gern beantworten will. In das politische Gedächtnis unseres Landes ist zum Thema Rente ein Satz eingegangen: "Zum Mitschreiben: Die Rente ist sicher", gesagt vom damaligen Minister für Arbeit und Soziales Norbert Blüm 1997. (https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2012/40879998_kw41_rente_kalenderblatt/209618) Der Satz ist älter als Sie, Herr Q. - so lange begleitet uns das Thema Sicherung der Rente also bereits. Damals wurde übrigens das Rentenniveau deutlich gesenkt. Und seitdem hat sich eins kaum verändert: Es wird viel versprochen. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen? Erst recht 45 Jahre in die Zukunft, wenn Sie sich langsam dem Rentenalter nähern.

Ich kann Ihnen aber einige politische Maßnahmen nennen, die wir Grüne im Wahlkampf gefordert haben und von denen wir glauben, dass sie notwendig sind um unser Rentensystem stabiler und verlässlicher zu machen. Denn was wir nicht wollen: Dass das Rentenniveau weiter fällt. Dazu müssen Rentenniveau und Beitragssatz in einem angemessenen Verhältnis stehen. Wer also viele Jahre eingezahlt hat, soll von seiner Rente auch leben können. Für die gesetzliche Rente heißt das unter anderem, sie von versicherungsfremden Leistungen zu befreien und diese aus Steuermitteln zu finanzieren. Was das heißt? Nun, von 10 Euro, die die Rentenversicherung ausgibt, gehören vier Euro nicht zu den eigentlichen Leistungen. Das sind zum Beispiel die Mütterrente, Witwen- und Waisenrenten, Frührenten.

Auch müssen wir die Beschäftigungsbedingungen für Frauen verbessern, dass sie öfter und gleichberechtigt erwerbstätig sind. Und wir wollen Schritt für Schritt alle Bürgerinnen und Bürger in die Rentenversicherung einbeziehen - auch Abgeordnete, Selbständige oder Beamte.

Aber unsere Gesellschaft verändert sich, wird älter und diese Herausforderung wird die gesetzliche Rente allein nicht stemmen können. Deshalb müssen auch die betriebliche und private Altersvorsorge gestärkt werden. Kapitalgedeckte Altersvorsorge kann man deutlich billiger und deutlich gewinnträchtiger machen als das heute geschieht. Wir wollen deshalb einen "Bürgerfonds" in öffentlicher Verwaltung einführen, den wir für die betriebliche wie auch die private Vorsorge öffnen. Alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollen künftig ihren Beschäftigten eine Betriebsrente anbieten und sie dabei mit einem eigenen Arbeitgeberbeitrag unterstützen. Die öffentliche Förderung der privaten Altersvorsorge soll in Zukunft vor allem Geringverdienenden zugutekommen.

Ein persönlicher Rat: Fangen Sie jetzt schon an und geben sie immer einen kleinen Betrag in die Altersvorsorge. Bei der Betriebsrente legt ihr Arbeitgeber immer noch was mit dazu.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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