Frage an Katrin Göring-Eckardt von Ursula und Winfried B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
wie wir mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen müssen, hat Minister Schmidt im Alleingang für die Verlängerung des Glyphosat-Einsatzes gestimmt. Dies ist ein Affront gegenüber dem möglichen Koalitionspartner SPD und ein unglaublicher Vorgang. Dies bestärkt uns in der Ansicht, dass in der deutschen Politik Wirtschaftsinteressen vor Gesundheitsfürsorge gehen. Bezüglich unser aller Gesundheit: selbst wenn nur ein Verdacht besteht, dass Glyphosat gesundheitsschädlich oder gar krebserregend sein könnte, dann verbietet sich dessen Einsatz, bis wissenschaftlich neutral seriös das Gegenteil bewiesen ist!
Dieser Vorgang wird weitere Politikverdrossenheit fördern und ist geeignet, die Glaubwürdigkeit der deutschen Politik zunehmend in Frage zu stellen. Unserer Meinung nach müsste Minister Schmidt sofort die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Wir hoffen, dass die SPD die anstehenden GROKO Sondierungsgespräche ablehnen wird, wenn alles so bleibt wie es ist.
WAS WERDEN SIE UNTERNEHMEN?
Hochachtungsvoll
Zwei empörte und zutiefst enttäuschte Bürger
Ursula und Winfried Busch
Sehr geehrter Familie B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich gern im Namen von Frau Göring-Eckardt beantworte.
Ich kann Ihre Empörung und Enttäuschung gut verstehen. Auch wir waren überrascht und entsetzt über den Alleingang des Ministers in dieser Frage. Auch hätten wir uns eine deutlich stärkere Auseinandersetzung der beiden alten – und neuen – Koalitionspartner über diesen Vertrauensbruch und Verstoß gegen den Koalitionsvertrag gefreut.
Wir werden uns als grüne Bundestagsfraktion weiter für das Ende von Glyphosat einsetzen und das Thema immer wieder auf die parlamentarische Tagesordnung setzen. Leider bleiben die Vorhaben der Großen Koalition in dieser Frage nur vage. Man will sich für eine Minderung einsetzen. Mehr Hoffnung macht da die Ankündigung der neuen Umweltministerin, die den Glyphosateinsatz bis 2021 beenden will. Wir werden sie bei ihrem Wort nehmen. Allerdings bleibt auch festzustellen, dass für den Ausstieg nicht die Umweltministerin, sondern ihre Kollegin aus dem Landwirtschaftsressort zuständig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt