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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Doris F. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Doris F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

Sie melden aus Mazedonien, das Land sei nicht in der Lage, Flüchtlinge aufzunehmen, Deutschland müsse mit noch mehr Flüchtlingen rechnen.

Warum lösen Sie diese Problematik nicht mit Ihren Amtskollegen?

a) in Kroatien stehen komplette Inseln zum Verkauf (Infrastruktur mit EU-Geldern schaffen)

b) ein ägyptischer Milliardär wollte vor Italien oder Griechenland eine ganze Insel kaufen. Er erhielt nicht einmal Antwort von den Regierungen.

Warum nehmen Sie und Ihre Amtskollegen diese konstruktiven Vorschläge/Hilfestellungen nicht an?

Beste Grüße

Doris Fischer

P.S. (Ich selbst hab Grün gewählt, weil ich mich in dieser Partei mit meiner Vorstellung von Umweltschutz sehr gut vertreten sah).

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Fischer,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Deutschland soll weder alle noch die große Mehrheit der Flüchtlinge aufnehmen, die nach Europa kommen. Das ist eine europäische Aufgabe. Eine Aufgabe übrigens, von der in gewisser Weise die Zukunft Europas als eines seit 60 Jahren funktionierenden Friedensprojekts abhängt. Die Flüchtlinge sollen solidarisch zwischen den Mitgliedstaaten verteilt werden. So selbstverständlich diese Forderung ist, so wenig sind einige Staaten (namentlich Großbritannien und fast alle osteuropäischen Staaten) dazu bereit. Griechenland als EU-Außenstaat ist von der Flüchtlingsbewegung übrigens schon sehr viel länger und gemessen an der geringen Bevölkerungszahl und der ökonomischen Leistungsfähigkeit viel stärker betroffen.

Die von Ihnen genannten Vorschläge sind sicherlich gut gemeint und durchaus diskutabel. Wenn jemand seine finanzielle Unterstützung anbietet, um Flüchtlingen zu helfen und ausreichend Infrastruktur zur Verfügung stellen möchte, begrüßen wir diese Initiative sicherlich. Wichtig ist dennoch, dass den Menschen dort eine langfristige Perspektive geboten wird, anstatt lediglich eine Übergangslösung zu schaffen, ohne die Möglichkeit sich ein neues Leben aufzubauen. "Auffanglager" ohne eine gesellschaftliche Integration lehnen wir daher ab.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

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