Frage an Katrin Göring-Eckardt von Birger Dr. K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
auf diversen Webpages, u.a. https://www.bundestag.de/bundestag/abgeordnete18/biografien/G/goering_eckardt_katrin/258372 oder auch http://www.goering-eckardt.de/
findet sich zu Ihrer Ausbildung die Angabe "Studium der Theologie". Der Leser geht dann automatisch davon aus, dass sie eine studierte Theologin sind, die offenbar nicht Pastorin oder etwas ähnliches geworden ist sondern in der Politik gelandet ist.
Dem Vernehmen nach haben Sie aber nur einige Semester Theologie studiert und das Studium dann abgebrochen. Sie sind also weder Theologin noch haben Sie offenbar überhaupt einen (anderen) Berufsabschluss. Im Volksmund würde man das auch als "ungelernt" bezeichnen.
Sollten Sie mit ihrer beruflichen Situation nicht etwas transparenter umgehen? Wie wäre es mit "Studium der Theologie (abgebrochen)" oder aber mit "Ohne Berufsabschluss"?
Zudem hat sich Ihre Partei (richtigerweise) eine Bildungsinitiative auf die Fahnen geschrieben und wird nicht müde, die Wichtigkeit einer abgeschlossenen Berufsausbildung oder eines Studiums zu betonen. Meinen Sie nicht, dass solche Worte, was Ihre eigene Person angeht, sehr unglaubwürdig klingen? Ich weiß natürlich auch, dass es beruflich sehr erfolgreiche Studienabbrecher gibt, die z.B. Unternehmer geworden sind. Nur stehen diese offenbar zu ihrer Vergangenheit und machen sie auch transparent. Bei Ihnen ist das offenbar nicht der Fall, oder?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Birger Kintzel
Apotheker und Diplom-Pharmazeut
Sehr geehrter Herr Dr. Kintzel,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich auf Bitte von Frau Göring-Eckardt gern beantworte.
Katrin Göring-Eckardt hat von 1984 bis 1988 an der Universität Leipzig evangelische Theologie studiert und im Verlauf keinen akademischen Grad erworben. So wurde es auf ihrer Webseite auch angegeben: Studium, jedoch kein akademischer Grad. Üblicherweise wird bei erfolgreich absolviertem Studium der akademische Grad genannt, auch sie verwenden in ihrer Mail beide erworbene Grade.
Und ja: Katrin Göring-Eckardt weist in Gesprächen mit jungen Menschen darauf hin, dass sie ihr Studium abgebrochen hat und in dieser Frage kein leuchtendes Vorbild ist, dass es ihr damals wichtiger war, sich in der Oppositionsbewegung der DDR zu engagieren, den Demokratischen Aufbruch mitzugründen, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen, die friedlichen Revolution voran zu treiben. Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, warum sich junge Menschen daran kein Vorbild nehmen sollten. Die meisten davon sind klug genug zu wissen, dass ein Bildungsabschluss wichtig ist und man dennoch Menschen nach ihren Leistungen, nicht nach ihren Abschlüssen beurteilen sollte.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. jur. Wolf Albin, Dipl. pol.
Büro Katrin Göring-Eckardt