Frage an Katrin Göring-Eckardt von Thomas H. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
wie können Sie es mit Ihrem christlichen Glauben vereinbaren, dass Ihre Partei eine völlige Freigabe der Tötung ungeborener Kinder durch Abtreibung fordert?
Sehr geehrter Herr Hartmann,
vielen Dank für Ihre Mail. Als Christin findet Frau Göring-Eckardt Abtreibung nicht wünschenswert. Aber Realität ist auch, dass das Recht der Frau auf körperliche Selbstbestimmung und das Recht des Kindes auf Leben miteinander in Konflikt geraten können. Frau Göring-Eckardt liegt daran, das Leben des Kindes gemeinsam mit der schwangeren Frau zu schützen, nicht gegen sie. Dies ermöglicht die geltende Regelung im StGB, in dem sie in dieser schwierigen Entscheidung eine vorsichtige, umsichtige und dem Einzelfall angemessene Abwägung vorsieht. Es ist entscheidend, dass die schwangere Frau gut und ehrlich beraten wird und in der Beratung zusammen mit ihr nach Lösungen für die ausweglos erscheinende Situation gesucht wird. Beratung, nicht Kriminalisierung vermag Auswege aus einem Schwangerschaftskonflikt aufzuzeigen. Darüber hinaus sollte gesellschaftlich wie politisch darauf hingewirkt werden, solche Konflikte von vornherein zu entschärfen: Wir müssen überzeugendere Antworten finden auf die Frage, die eine Abtreibung oft als letzten Ausweg erscheinen lässt, warum die Frauen meinen, ihr Kind nicht großziehen zu können. Es geht darum, die Gesellschaft insgesamt kinderfreundlicher zu machen und die Hindernisse abzubauen, die es Eltern schwer machen, Kinder, Familie und Beruf miteinander zu verbinden.
Mit vielen Grüßen,
Büro Katrin Göring-Eckardt