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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ronny F. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Ronny F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

bitte googeln Sie nach dem Wort "Chemtrails" und schauen Sie sich die Bilder vom Himmel an.
So sieht auch speziell bei uns in Deutschland der einst natürlich blaue Himmel heute oft aus. Ich weiß nicht, ob diese Streifen Kondensstreifen sind oder sogenannte Chemtrails, das steht für mich hier nicht zur Debatte. Mir geht es hier um ein menschenwüdiges Leben unter einem Himmel, der die Bezeichnung Himmel auch noch verdient.

Ich möchte Sie dazu folgendes fragen:

1. Leben deutsche Politiker gern unter einem solch zugekleisterten, zerstörten Himmel?

2. Nachdem in Deutschland relativ viel für den Umweltschutz getan wird, warum wird absolut nichts zum Schutz des Himmels getan? Siehe Frage 3.

3. Warum wird Kraftstoff für Autos mit Mehrwertsteuer, Ökosteuer und Mineralölsteuer besteuert, während Flugbenzin überhaupt nicht besteuert wird?

4. Wird der Luftverkehr so stark von der Politik gefördert, damit wir bald gar keinen blauen Himmel mehr haben? Ich meine, die Zunahme an dieser Suppe aus persistenten Kondensstreifen am Himmel kann jeder beobachten.
Es ist sicher auch kein Zufall, dass wir den dunkelsten Winter aller Zeiten ausgerechnet jetzt hatten, wo die Luftfahrt durch Kondensstreifen oder Chemtrails in unglaublichem Maße den Himmel verdunkelt.

5. Diese "Kondensstreifen" lösen sich manchmal stundenlang nicht auf. Sie werden dafür dann immer breiter und breiter. Wer öfters den Himmel beobachtet, bemerkt es. Wenn genug Flugverkehr herrscht, bildet sich manchmal dadurch eine richtige Dunst- oder Wolkenschicht. Nun, Wolken sind ein Teil des Wetters. Meine Fragen dazu:
Was denken Sie von Menschen, die immer noch glauben, dass man am Wetter nicht "drehen" kann?

6. Hat sich der Bundestag oder ihre Partei jemals mit diesem Thema des völlig "zerstörten" Himmels durch Kondensstreifen befasst?
Wenn ja: Warum wird nichts dagegen getan!?

mit freundlichen Grüßen,

Ronny Franz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Franz,

vielen Dank für Ihre Frage vom 09.03.2013 zum Thema „Chemtrails“ und umweltschädliche Subventionen.

Mit dem Phänomen der „Chemtrails“ hat sich die Bundestagfraktion von Bündnis90/Die Grünen vor längerer Zeit bereits auseinandergesetzt und die wissenschaftlichen Untersuchungen von Fachleuten eingehend ausgewertet. Demnach sind die beschriebenen Phänomene dem Umweltbundesamt (UBA) und auch dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nicht bekannt. Im DLR werden seit Jahren die Wirkungen der Emissionen des Luftverkehrs auf die Atmosphäre beobachtet und entsprechende Untersuchungen durchgeführt. Für das im Zusammenhang mit den „Chemtrails“ erwähnte Einbringen von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre gibt es laut den wissenschaftlichen Institutionen der Bundesregierung keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Gäbe es die so genannten Chemtrails, müssten dem DLR darüber Informationen vorliegen; die Messungen enthalten jedoch keinerlei Hinweise darauf. Auch gibt es bisher keinerlei Hinweise auf die Einbringung solcher Substanzen in allen uns bekannten Messungen von Umweltparameter in den letzten Jahren.

Es handelt sich also demzufolge nach Stand aller vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse um Bildung von Kondensstreifen, die aus dem Zusammenspiel von Luftverkehr und Atmosphäre/Wetterbedingungen entstehen.

Die hohe Frequentierung des Luftverkehrs und die dadurch entstehende Freisetzung von Kerosin führt in der Tat zu einer Umweltschädigung.
Sie fragen:
„Warum wird Kraftstoff für Autos mit Mehrwertsteuer, Ökosteuer und Mineralölsteuer besteuert, während Flugbenzin überhaupt nicht besteuert wird?“

Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ist in Übereinstimmung mit Ihrer Positionierung der Ansicht, dass eine Subvention von Kerosin aus ökologischen Gesichtspunkten nicht vertretbar ist und abgebaut werden muss. Vielmehr noch fordert sie eine EU-weite Besteuerung von Kerosin. Hierzu hat die Fraktion bereits am 03.12.2008 einen Antrag (Drucksache 16/11206) in den Bundestag eingebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Büro Katrin Göring-Eckardt

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