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Katrin Göring-Eckardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Tim L. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Tim L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,

zuerst habe ich eine Frage bezüglich der internen Frauenquote (mindestens 50%) bei den Grünen, die ja mit dem gesamtgesellschaftlichen Verhältnis von Männer zu Frauen begründet wird.

Frage 1: Sind also Soldaten, Rettungskräfte, Bergleute, etc. die ihr Leben für die Gesellschaft gegeben haben "selbst dran Schuld" das wir jetz dieses Ungleichgewicht haben?

Frage 2: Sind Sie dafür, dass Frauen jetz vermehrt diesen Tätigkeiten nach gehen damit sich dieses Ungleichgewicht wieder ausgleicht?

Ein anderes Themengebiet ist der betriebliche / schulische Alltag.

Frage 3: Was passiert wenn der Frauenanteil von 50% (siehe Abitur, Studium, Verwaltungs- und Gesundheitssektor) erreicht ist?

Frage 4: Kann dann mit der 50:50 Situation auch ein Gleichstellungsbeauftragter von der gesamten Belegschaft (bisher nur von Frauen gewählt) gewählt werden?

Frage 5: Sind Frauenstudiengänge nicht eine klare Diskrimminierung da hier in vielen Fällen der NC umgangen wird? D.h. bei geringeren Qualifikationen werden Bewerber aufgrund ihres Geschlechts bevorzugt behandelt.

Situation auf Bundesebene.

Frage 6: Ist nicht schon das Bundesministerium für Familie , Senioren, Frauen und Jugend eine klare Diskrimminierung von Singlemännern? (Namensänderung nach der Wahl?)

Frage 7: Zur Zeit gibt es ja auf Bundesebene kein Ministerium das sich klar (aktuell nicht wahrnehmbar, obwohl Bestandteil des BMFSFJ) mit den Belangen von Jungen und Männern befasst. Würde sich dies unter einer grünen Regierungsbeteiligung ändern?

Dies soll nur ein kleiner Auszug von Fragen sein, die sich aktuell stellen, wenn man sich (wie in meinem Fall) damit befasst ob die Grünen wählbar auf Bundesebene sind.
Bitte vermeiden Sie in Ihrer Antwort, Worte wie "positive Diskrimminierung", denn das ist ja schon ein Widerspruch in sich selbst wie "intelligente Bomben".

Mit freundlichen Grüßen

T.Liebermann

PS: Auch hier besteht nicht die Möglichkeit beim Thema Männer anzugeben!!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Liebermann,

Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben für sich eine Mindestquote von 50 Prozent in ihrem Frauenstatut verankert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Grünen nicht nur über Frauenrechte sprechen, sondern dass überall Frauen auch ihren Platz einnehmen.

Auch für andere Bereiche fordern wir eine Quote, so wollen wir für Aufsichtsräte und Vorstände einen Anteil von 40 Prozent für jedes Geschlecht verankern. Bei der von Ihnen angesprochenen Bundeswehr gilt das Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz (SGleiG), das allerdings wegen der besonderen Situation in den Streitkräften (Öffnung für Frauen erst 2001) eine Quote von 15 Prozent vorsieht.

Gleichstellungsbeauftragte sind gesetzlich für den Öffentlichen Dienst im Bundesgleichstellungsgesetz festgeschrieben, sie werden von der weiblichen Belegschaft gewählt. Ob in Zukunft gemischte Teams aus Frauen und Männern sinnvoll sein können, bedarf der eingehenden Diskussion. Derzeit haben Frauen deutlich mehr Nachteile im Arbeitsleben, daher haben hier Ansprechpartnerinnen ihre Berechtigung.

Frauenstudiengänge sind in Deutschland eher selten, es gibt fünf solcher Angebote in eher klassischen „Männerfächern“ wie Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen und Informatik, in denen Frauen noch immer sehr unterrepräsentiert sind. Eine Benachteiligung von Männern können wir hierin nicht erkennen.

Ebenso können wir keine Benachteiligung von Männern durch die Namensgebung des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erkennen. Mit dem Namen werden die wichtigsten inhaltlichen Aufgaben des Hauses umrissen. Die von Ihnen angesprochenen „Singlemänner“ werden nicht dadurch diskriminiert, dass sie kein eigenes namentliches Ressort haben. Sowohl bei Senioren wie auch bei Jugend sehen wir sie beispielsweise absolut aufgehoben. Wir glauben nicht, dass Deutschland ein Männerministerium braucht. Aber im Sinne von Gender Mainstreaming ist es absolut sinnvoll, dass in allen Ressorts geprüft wird, wie die Auswirkungen der jeweiligen Gesetze und Verordnungen für Frauen und Männer sind. Es gibt eine Abteilung im BMFSFJ, die sich gerade um die Fragen von Jungen und Männern kümmert. Auch wird mit dem Bundesforum Männer eine Nichtregierungsorganisation unterstützt, die Männerinteressen diskutieren und artikulieren soll.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt

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