Frage an Katrin Göring-Eckardt von Monika B. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Göring-Eckardt,
Sie haben heute im Interview bei WDR 2 die Formulierung "soziale Gerechtigkeit" benutzt.
Ist es sozial gerecht, daß ein Arbeitnehmer später nicht mehr von der Rente leben kann, Beamte aber eine üppige Pension erhalten ? Und Politiker mehr als überversorgt sind ?
Wie steht Ihre Partei zu dieser Ungerechtigkeit und wie stehen Sie dazu ?
Ich warte mit Interess auf Ihre Antwort.
Mit freundlichem Gruß
Monika Beck
Sehr geehrte Frau Beck,
vielen Dank für ihr Schreiben zum Thema Rente. Ich stimme Ihnen zu. Das Thema Rente und Altersarmut sind wichtiger Bestandteil der sozialen Frage. Ob wir es schaffen eine sozial gerechtere Gesellschaft zu werden entscheidet sich auch an der Frage, inwieweit Menschen im Alter in Würde leben können.
Die Grüne Bundestagsfraktion arbeitet gerade an einer grünen Garantierente für das Alter und werden uns im Falle einer Regierungsbeteiligung sehr stark für die Umsetzung einsetzen. Menschen, die 30 Jahre Mitglied in der Rentenversicherung waren, sollen eine Garantierente von mindestens 850 Euro erhalten. Diese Garantierente kann aber auch höher sein, abhängig davon wie hoch der eigene Rentenanspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung, betrieblichen oder der privaten Vorsorge ausfällt. Damit gehen wir deutlich über das Modell von CDU-Sozialministerin Frau von der Leyen hinaus. Deren „Lebensleistungsrente“ liegt nur knapp über der Grundsicherung und wird nur ausgezahlt, wenn der oder die Beschäftigte mindestens 40 Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat. Darüber hinaus halten wir die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes für dringend erforderlich, um Altersarmut frühzeitig bekämpfen zu können.
Langfristig planen wir die Einführung einer Bürgerversicherung nicht nur für die Krankenversicherung, sondern auch für Rentenversicherung. In diese würden alle Menschen einzahlen, also auch BeamtInnen, Selbstständige und Abgeordnete. Dadurch würde die derzeitige Ungleichbehandlung beendigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Göring-Eckardt