Frage an Katrin Göring-Eckardt von Miriam F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring Eckard,
Im Unterricht für Sozialwissenschaften beschäftigen wir uns gerade mit ihrem Standpunkt zur Meinungsfreiheit und der Reaktion der Deutschen auf das Mohammed-Video. Wir würden gerne ihre Stellung zu diesem Thema erfahren. Wenn Sie uns antworten könnten würden wir uns ein besseres Bild zudiesem Thema machen können.
Mit freundlichen grüßen
Schüler der Oberstufe
Gesamtschule in Gütersloh
Liebe Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Gesamtschule in Gütersloh,
vielen Dank für eure Frage. Natürlich gibt es immer rechtliche Grenzen, etwa beim Straftatbestand der Volksverhetzung.
Die Meinungsfreiheit ist für mich aber immer ein sehr hohes Gut. Durch meine ostdeutsche Biografie habe ich die Haltung, dass Verbote immer die letzte Option sind. Lieber gehe ich gegen etwas, das mir nicht passt, auf die Straße oder übe zivilen Widerstand. Im Falle des wirklich bescheuerten Mohammed-Videos habe ich deshalb lieber an die Vernunft derjenigen appelliert, die dieses Machwerk öffentlich aufführen wollten. Das Video ist so schlecht und diffamierend, es ist es einfach nicht wert, dass wir deswegen das Recht auf freie Meinungsäußerung einschränken und in Frage stellen. Der Verzicht auf ein Verbot heißt für mich aber nicht Gleichgültigkeit - im Gegenteil: Umso mehr müssen wir widerstehen und in aller Schärfe kritisieren.
Herzliche Grüße
Katrin Göring-Eckardt
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