Frage an Katrin Göring-Eckardt von Hans H. R. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrte Frau Göring-Eckart,
meine Frage ist nicht notwendigerweise dem genannten Titel zuzuordnen, aber ich fand keinen anderen im "Angebot". Als evangelischer Christ bin ich überaus erstaunt, um nicht zu sagen entsetzt, dass die Grünen in Thüringen anscheinend mit einer Zusammenarbeit mit den Linken liebäugeln. Wie können Sie das mit Ihren Erfahrungen in der DDR vereinbaren? Im übrigen. Mein Vertrauen in die evangelische Kirche würde grossen Schaden nehnem, wenn ausgerechnet die Nachfolgerin von Bischof Huber der Linken, vielleicht sogar unter Ihrer Führung, Regierungsverantwortung in Thüringen ermöglichte.
Mit freundlichen Grüssen,
Hans H. Reuffurth
Sehr geehrter Herr Rwuffurth,
ich danke Ihnen für Ihre Email. Wenn sie in diesen Tagen die Zeitung lesen, dann wissen Sie, dass ich mehr als skeptisch bin, was die Zusammenarbeit mit der Linkspartei angeht. Gleichzeitig geht es uns aber darum, dass sich auf jeden Fall etwas ändern muss in Thüringen. Und: Wir Grüne haben eine Tradition, die darauf angelegt ist, tatsächlich über inhaltliche Fragen zu sprechen. Viele unserer Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler haben einerseits große Vorbehalte, andererseits aber auch den Wunsch, unsere inhaltlichen Anliegen voran zu bringen. Deswegen wurde der Beschluss für Sondierungsgespräche auch von den meisten mitgetragen. Allerdings nur das. Ohne dass ich ihnen die ganze Diskussion unseres grünen Parteirates wiedergeben kann, will ich Ihnen noch sagen, dass es auch einen Antrag gab, der vorsah, in eine Koalition zu gehen. Dieser hat nur eine einzige Ja-Stimme bekommen. Gleichzeitig ist völlig klar, dass wir in keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit gehen, wenn wir von der Linkspartei in Thüringen keine FÜR UNS befriedigende Antwort auf die Frage der DDR-Vergangenheit und deren Aufarbeitung bekommen.
Ich grüße Sie herzlich,
Katrin Göring-Eckardt