Frage an Katrin Göring-Eckardt von Sven R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Göring- Eckardt,
mit Verwunderung mußte ich der Tagespresse entnehmen, daß Sie nun doch eine Koalition mit den "Linken" in Thüringen eingehen wollen. Wenn dem so ist, wäre es nicht ein Verrat an alle Bürgerrechtler aus der ehemaligen DDR? Jedenfalls sollten Sie dann so viel Anstand haben und nicht mehr im Namen der Verfolgten der SED-Diktatur sprechen. Viel unglaubwürdiger geht es ja nun wirklich nicht mehr!
Mit Grüßen,
Sven Reuter
Sehr geehrter Herr Reuter,
Vielen Dank für Ihre Frage.
Wenn sie heute die Zeitung lesen, dann wissen Sie, dass ich mehr als skeptisch bin, was diese Zusammenarbeit angeht. Gleichzeitig geht es natürlich vielen unserer Mitglieder so, dass sich auf jeden Fall etwas ändern muss in Thüringen. Und: wir haben eine Tradition, die darauf angelegt ist, tatsächlich über inhaltliche Fragen zu sprechen. Hier gab es, aber das wissen Sie ja, eine ganze Reihe von programmatische Übereinstimmungen.
Viele unserer Bürgerrechtler teilen einerseits große Vorbehalte und andererseits auch den Wunsch unsere inhaltlichen Anliegen voran zu bringen. Deswegen wurde am vergangenen Freitag der Beschluss zu sondieren auch von den meisten mitgetragen. Allerdings nur das. Ohne dass ich ihnen die ganze Diskussion unseres Parteirates widergeben kann, will ich Ihnen noch sagen, dass es auch einen Antrag gab, der vorsah, in eine Koalition zu gehen. Dieser hat nur eine einzige Ja-Stimme bekommen.
Gleichzeitig ist völlig klar, dass wir in keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit gehen, wenn wir keine FÜR UNS befriedigende Antwort auf die Frage der DDR-Vergangenheit und deren Aufarbeitung gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Katrin Göring-Eckardt
Sehr geehrter Herr Reuter,
ich danke ihnen sehr für Ihre Frage.
Wenn sie in diesen Tagen die Zeitung lesen, dann wissen Sie, dass ich mehr als skeptisch bin, was die Zusammenarbeit mit der Linkspartei angeht.
Gleichzeitig geht es natürlich vielen unserer Mitglieder so wie es Ihnen vielleicht bei der Wahl ging: dass sie das Gefühl hatten, dass sich auf jeden Fall etwas ändern muss in Thüringen. Und: Wir Grüne haben eine Tradition, die darauf angelegt ist, tatsächlich über inhaltliche Fragen zu sprechen. Hier gab es, aber das wissen Sie ja, eine ganze Reihe von programmatischen Übereinstimmungen.
Viele unserer Bürgerrechtler haben einerseits große Vorbehalte, andererseits aber auch den Wunsch, unsere inhaltlichen Anliegen voran zu bringen. Deswegen wurde der Beschluss für Sondierungsgespräche auch von den meisten mitgetragen. Allerdings nur das. Ohne dass ich ihnen die ganze Diskussion unseres Parteirates wiedergeben kann, will ich Ihnen noch sagen, dass es auch einen Antrag gab, der vorsah, in eine Koalition zu gehen. Dieser hat nur eine einzige Ja-Stimme bekommen.
Gleichzeitig ist völlig klar, dass wir in keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit gehen, wenn wir von der Linkspartei in Thüringen keine FÜR UNS befriedigende Antwort auf die Frage der DDR-Vergangenheit und deren Aufarbeitung bekommen!
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Göring-Eckardt