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Katja Leikert
CDU
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Frage von Sandra C. •

Frage an Katja Leikert von Sandra C. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Hallo Frau Leikert,
was werden Sie in der nächsten Legislaturperiode tun um Tierleid zu stoppen? In einem Staat wie Deutschland ist es eine Schande, dass wir andere Lebewesen essen, Versuche an ihnen durchführen und sie unter sehr schlechten Bedingungen “halten“ (sog. Milchkühe, Legehennen) ganz zu schweigen vom schwachsinnigen “einfachen“ Töten (zB maskuline Küken).
MfG, S. C.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau C.,

sie sprechen ein wichtiges Thema an: insbesondere im Bereich der Nutztierhaltung darf das Tierwohl keine Nebenrolle spielen. Aus diesem Grunde wollen wir eine Nutztierhaltungsstrategie auf den Weg bringen, die das Tierwohl stärker berücksichtigt. Darüber kann man zugleich gesellschaftliche Akzeptanz herstellen und die Investitions- und Planungssicherheit für Betriebe erhöhen. Generell gilt: Landwirtschaft und Tierschutz sind keine Gegensätze, sondern bedingen einander.

Ich selbst habe mich bereits gegen die völlig sinnlose Tötung männlicher Küken engagiert. Auch CDU und CSU wollen die Tötung von männlichen Eintagsküken so schnell wie möglich beenden. Deshalb fördert die unionsgeführte Bundesregierung schon seit 2008 konsequent und mit einem hohen Mitteleinsatz von sechs Millionen Euro die Forschung an praxistauglichen Alternativen. Inzwischen sind zwei unterschiedliche Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei (In-Ovo) entwickelt worden, die sich für einen breiten Einsatz in Brütereien eignen. Ein Prototyp für die endokrinologische In-Ovo-Geschlechtsbestimmung wird ab Ende August 2017 bis Anfang 2018 in einer Brüterei im Routineablauf eingebunden werden. Bei einem positiven Ergebnis dürfte das Gerät im weiteren Verlauf des Jahres 2018 bereits Einzug in die Brütereien in Deutschland halten. Unabhängig von der Förderung dieser Verfahren, die ich sehr begrüße, ist für mich ganz klar, dass das Töten männlicher Küken so schnell wie möglich beendet werden muss. Dafür muss auch der Verbraucher mehr gefordert werden und im Zweifel bereit sein, beim Kauf von Eiern mehr zu bezahlen.

Zudem gibt es weitere vielversprechende Alternativen, wie die Züchtung und den Einsatz von Zweinutzungslinien oder die Aufzucht und Mast der männlichen Küken aus Legelinien. Sie werden in der Praxis verfolgt und auch weiterentwickelt, stellen aber aufgrund der deutlich höheren Kosten bisher Nischenlösungen dar. Dasselbe gilt für die Verlängerung der Haltungsdauer der Legehennen über die erste Legeperiode hinaus.

Darüber hinaus, werden wir vor allem die Anstrengungen zur Verringerung der ebenfalls von Ihnen angesprochenen Tierversuche noch verstärken und die Entwicklung von Alternativen zum Tierversuch vorantreiben.

Tierschutz ist ein wichtiges Anliegen, denn Tiere sind unsere Mitgeschöpfe. Wir müssen hier weitere Fortschritte erzielen. Zu diesem Zweck brauchen wir einheitliche Standards in der EU, denn schließlich handelt es sich um eine grenzüberschreitende Herausforderung.

Mit freundlichen Grüßen

Katja Leikert

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