Frage an Katja Husen von Christoph T. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrte Frau Huse,
einem Artikel auf dem Künstlerforum "The Thing" ( http://www.thing-hamburg.de/index.php?id=719 ) entnehme ich, dass auf dem Wilhelmsburger Platz auf der Veddel ein spiralförmiges Denkmal mit dem Namen "Wings of Hope" errichtet werden soll. Das Monument soll angeblich eine halbe Million Euro verschlingen. Kann man so viel Geld in einem Stadtteil, in dem so viele arme Menschen leben, nicht sinnvoller ausgeben? Etwa für Stadtteilzentren, Kulturhäuser oder Bildungseinrichtungen? Was macht die GAL, um solche teuren und zweifelhaften Projekte zu verhindern? Danke im Voraus für Ihre Antwort und mit freundlichen Grüßen,
Christoph Twickel
Lieber Herr Twickel,
ich bin nicht prinzipiell der Ansicht, dass in ärmeren Stadtteilen so lange kein Geld für Kunst im öffentlichen Raum ausgegeben werden darf, bis es sonst keinen Bedarf für die finanziellen Mittel gibt.
Allerdings gab es für das von Ihnen angesprochene Kunstwerk ursprünglich eine andere Konzeption: Es sollte in der Hafencity stehen und an die Frauen und Männer erinnern, die Hamburg verlassen haben, um in der Ferne ihr Glück zu suchen. Eine wichtige Mahnung an Zeiten, in denen es für Menschen gute Gründe gab, diese Stadt, dieses Land zu verlassen. Dass "Wings of Hope" nun an Ein- und AuswandererInnen erinnern soll, finde ich schade, weil dadurch das ursprüngliche Konzept eben so verwässert wird, wie durch den neuen Standort.
Ob eine Halbe Million für das Kunstwerk angemessen sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Allerdings sollte auch die bildende Kunst einem Staat ihr Geld wert sein.
Ich stimme Ihnen zu, dass Wilhelmsburg auf jeden Fall finanzielle Mittel benötigt, um im Rahmen der sozialen Stadtteilentwicklung gefördert zu werden. Dabei liegt mir als Gesundheitspolitikerin besonders die Versorgung mit Angeboten der Suchthilfe und Gesundheitsförderung von Kindern am Herzen.
Herzliche Grüße,
Katja Husen