Sind Sie für oder gegen die allgemeine Impfpflicht?
Sehr geehrte Frau Hessel,
laut dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Covid-19 Impfungen gibt es 20 schwerwiegende Reaktionen pro 100.000 Impfdosen sowie Todesfälle, die nachweislich im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Virologen Hendrik Streeck und Klaus Stöhr lehnen eine Impfpflicht ab, da sie nicht zielführend sei und eine Impfung ein reiner Selbstschutz und keinen Fremdschutz biete. Auch der Ethikrat hat seine ursprüngliche Einschätzung mittlerweile relativiert, sodass die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx angesichts der Omikron-Variante von einer allgemeinen Impfpflicht abrät. Sind sie angesichts dessen für oder gegen eine Impfpflicht? Falls Sie dafür sind, wie kann ein Staat es billigend in Kauf nehmen, dass Menschen direkt als Folge dieser Entscheidung schwerwiegende Schäden bis hin zum Tod erleiden wenn sie sich gegen ihren Willen impfen lassen müssen, um eine Strafe zu vermeiden?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Eingriffe in die Freiheitsrechte sind für mich als Liberale immer problematisch. Bei der Frage nach einer Impfpflicht müssen wir genau abwägen, ob ein solcher Eingriff gerechtfertigt ist oder nicht. Hierbei geht es einerseits um den Schutz , insbesondere vulnerabler Gruppen und dem Eingriff in die Freiheitsrechte andererseits. Ich persönlich habe mich noch nicht entschieden, ob ich einer Impfpflicht zustimmen werde. Ich werde mir die vorliegenden unterschiedlichen Gruppenanträge sehr genau anschauen und dann eine Entscheidung treffen. Ich darf Ihnen aber versichern, dass kein Abgeordneter diese Entscheidung leichtfertig treffen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Katja Hessel