Wie helfen Sie im Haushaltsausschuss, dass genügend Mittel für ME/CFS und Long Covid bereitgestellt werden (Forschung und Versorgung), trotz der aktuellen Probleme mit dem Haushalt?
Sehr geehrte Frau Michel,
bitte setzen Sie sich dafür ein, dass trotz der aktuellen Haushaltshaltsprobleme die Mittel zur Forschung und Versorgung der ME/CFS und Long Covid-Patienten bereitgestellt bzw. erhöht werden.
Mein an ME/CFS erkrankter Sohn Jonas kann sein Bett seit 9 Jahren nicht mehr verlassen. In vielen Medien wie ZDF-Hirschhausen, Zeitungen und Internetseiten wurde über ihn berichtet (Klopfzeichen von Jonas), aber an unserer verzweifelten Lage hat sich dadurch nichts verbessert. Wir und 500.000 weitere Erkrankte und ihre Familien benötigen endlich und dringend Forschung. Die bisherigen Ansätze sind grotesk gering angesichts der vielen Betroffenen und des immensen Schadens für die Wirtschaft durch fehlende Arbeitskräfte. Wir haben nicht mehr die Kraft und die Zeit, vor dem Bundestag zu demonstrieren oder sonst lautstark auf uns aufmerksam zu machen.
Viiele Grüße und für Ihren politischen Weg viel Erfolg
Christian B.
Sehr geehrter Christian B., entschuldigen Sie bitte zunächst, dass ich Ihnen erst jetzt antworte. Als SPD-Bundestagsfraktion wissen wir um den langwierigen Leidensweg, der Menschen und ihren Angehörigen mit der Diagnose ME/CFS widerfährt. Ihre Sorgen und Anliegen nehmen wir und insbesondere unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach sehr, sehr ernst. Das ist auch der Grund, warum das Bundesministerien für Gesundheit und das Bundesministerium für Bildung & Forschung in enger Abstimmung mit uns im Parlament bereits unterschiedliche Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt haben. Vor diesem Hintergrund ist es besonders erfreulich, dass es uns für den Bundeshaushalt 2024 gelungen ist, in den nächsten fünf Jahren über 100 Mio. Euro für Forschungsvorhaben zu Long Covid bereitzustellen. Darüber hinaus haben wir einen Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche mit Long Covid Erkrankung gelegt. Wir nehmen für Modellmaßnahmen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen weitere 52 Mio. Euro bis 2028 in die Hand. Denn wir wissen, dass Long Covid bei Kindern und Jugendlichen oft anders verläuft als bei Erwachsenen. Mit den Maßnahmen ermöglichen wir, dass die individuellen Bedarfe mitbedacht werden und eine spezialisierte pädiatrische Versorgung erfolgt. Das Bundesgesundheitsministerium unterrichtet über die extra eingerichtete Website www.bmg-longcovid.de über alle Maßnahmen & Fortschritte in diesem Zusammenhang.
Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und einen hoffentlich zügigen Genesungsfortschritt, sollten Sie persönlich betroffen sein. Ihre Kathrin Michel