Frage an Katharina Dröge von Mario S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte/r Abgeordnete/r,
ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit zu den Jamaika-Sondierungen 2017. Um möglichst viele Eindrücke, Hintergründe und Ideen zu sammeln, habe ich mich entschlossen, Sie als gewählte/r Abgeordnete/r anzuschreiben. Dabei interessiert mich vor allem Ihre Meinung zu den gescheiterten Verhandlungen. Was könnte der Grund für das Scheitern sein? Welche Folgen machen Sie an dem Scheitern fest? Wie haben Sie die Verhandlungen und das Ergebnis verfolgt?
Welche Motivation gibt/gäbe es für Ihre Partei, in eine Regierung einzutreten und wie können Parteien wieder stärker die Gunst des Wählers erlangen? Welchen und wie viel Einfluss haben politische Parteien in Deutschland in der heutigen Zeit, auch im Vergleich zu anderen (europäischen) Ländern?
Abschließend würde mich noch interessieren, ob und inwiefern unser politisches (Wahl-)System in Zusammenhang mit der Thematik steht und wie es reformiert werden könnte.
Über Ihr Mitwirken würde ich mich sehr freuen. Falls Sie weitere Informationen (Links, Berichte etc.), wäre ich Ihnen sehr dankbar. Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
M. S.
Sehr geehrter Herr Schmitz,
bitte entschuldigen Sie, dass Sie erst jetzt eine Antwort auf Ihre Frage erhalten.
Auch wenn Sie Ihre Bachelor-Arbeit mittlerweile vermutlich abgegeben haben werden, möchte ich Ihnen gern kurz unsere Idee für eine Reform des Wahlsystems vorstellen, nach der Sie gefragt haben:
Die jetzige Größe des Bundestages, das heißt die Anzahl der Bundestagsmandate, ist nicht wünschenswert. Wir haben bereits in der vergangenen Legislaturperiode der Koalition aus Union und SPD unsere Bereitschaft für Gespräche signalisiert. Für uns Grüne ist klar: Das personalisierte Verhältniswahlrecht muss Ausgangspunkt aller Überlegungen sein und jede Stimme muss uns bei der Wahl gleich viel wert ist. Das Zweitstimmenergebnis muss sich daher 1:1 in der Zusammensetzung des Bundestages widerspiegeln. Wir Grüne haben am 11. Oktober mit FDP und Linken einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Änderung des Bundeswahlgesetzes vorgelegt. Die Union muss endlich ihre Blockade aufgeben, denn ohne eine Reduzierung der Wahlkreise wird es nicht gehen.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Dröge