Was halten Sie von einem kostenlosen Angebot um Schulabschlüsse nachzuholen für Arbeitslose statt monatelanger sinnentleerter "Maßnahmen" des Jobcenters?
Natürlich bietet die VHS in Erfurt beispielsweise, Schulabschlüsse auch zu günstigeren Konditionen, für Besitzer des Sozialausweises an. Allerdings sind 308,-€ für ein Abitur pro Semester immer noch relativ kostspielig, wenn man bedenkt dass im ALG II-Satz nur ein Anteil von 1,62 € monatlich (9,72 pro Semester also 3,2% des Preises ) für die Bildung vorgesehen sind.
Sehr geehrter Hans S. aus Erfurt
Ich finde Ihre Idee zunächst Schulabschlüsse zu fördern gut. Eine schulische Bildung ist die Basis für einen beruflichen Werdegang. Ist ein bestimmter Schulabschluss nicht gegeben, so erhält man nur schwer den Weg zu einer Berufsausbildung. Es besteht jetzt bereits die Möglichkeit, dass insbesondere junge Arbeitslose im Rahmen einer Maßnahme Schulabschlüsse nachholen. Und auch eine vom Jobcenter geförderte Berufsausbildung ist gut geeignet, um Menschen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. In meinen Augen müssten die verschiedenen Maßnahmen, die den Jobcentern zur Verfügung stehen wirklich an den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen der Arbeitssuchenden ausgerichtet werden. Die Priorität sollte hier auf Schulabschlüsse und Berufsausbildungen gelegt werden. Denn beides erhöht erwiesenermaßen die Chancen eine dauerhafte und vor allem existenzsichernde Arbeitsstelle zu finden. Momentan wird leider diese Option erst gewährt, wenn längere Zeit keine Arbeit gefunden wurde. Diese Odyssee könnte vermieden werden, wenn die (Nach)Qualifikation den gleichen Stellenwert hätte, wie die Vermittlung in irgendeine Arbeit.