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Karl-Heinz Warnholz
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Frage von Marcus B. •

Frage an Karl-Heinz Warnholz von Marcus B. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag, Hr. Warnholz,

ich habe die Frage bereits anderen Kandidaten der CDU gestellt, diese äußern .sich leider nicht. . Ich habe deshalb einfach den Kern kopiert, bitte nicht böse sein.
Im Bezirk Wandsbek wird (wie fast im restlichen, kompletten Hamburg) sehr wenig getan, um Kinder zu selbstkritischen und motivierten, jungen Menschen zu erziehen. Stattdessen findet eine weitläufige Verrohung statt, geprägt durch ein Weltbild aus Gewaltmusik und nicht wirklich friedlicheren Computerspielen.
Dazu bedarf es einer Aufklärung durch Erwachsene, denen Kinder vertrauen, und das in einem Alter, dass es nicht fast zwingend voraussetzt, sich einer Szene/ Gruppe/ Bande anzuschließen, um nicht unterzugehen.
Ich denke, man müsste mehr Stätten offener wie auch gruppenorientierter Jugendarbeit schaffen. Stätten, an denen Jugendliche ihre Zeit sinnvoll verbringen können. Dazu gehört auch die entsprechende Werbung zu machen, um dort jemanden "hinzulocken". Ich selbst bin aktiver Pfadfinder und leite eine Gruppe, aber viele Eltern der Kinder sind Hartz IV-Empfänger und somit können diese Kinder manchmal nicht mit oder werden eben schnell wieder abgemeldet/ gar nicht erst angemeldet.
Diese Jugendarbeit müsste verstärkt aufgebaut werden.
Das in meinen Augen ziemlich unsinnige Hundegesetz oder das Waffenverbot auf dem Kiez wurde durchgesetzt. Warum werden Tötungssimulationen, also Ego-Shooter und andere, gewaltverherrlichende Computerspiele und Songs nicht aus den Geschäften verbannt? Warum fangen Gesetze nicht gleich zu Beginn der Erziehung zur Gewalt zu wirken statt erst am Ende dieser unseligen Entwicklung?
Mit FSK-18 ist es nicht getan, denn gerade in den Problemgruppen ist die Scheibe morgen multipliziert und jedem zugänglich.
Immer mehr Kinder gehen statt mit einer Vorstellung einer zu realisierenden und coexistierenden Gesellschaft mit einem aufgebauten Feindbild durch die Welt. Wie vermittelt man wieder echte Werte?

Liebe Grüße,

Marcus Berns

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Berns,

zunächst einmal möchte ich Ihnen vorweg mitteilen, dass die Kinder- und Jugendpolitik nicht in das Recour fällt, in dem ich in der Bürgerschaft tätig bin.

Dies vorweggeschickt beantworte ich Ihre Fragen wie folgt:

1.. Ich bin schon der Auffassung, dass die Kinder- und Jugendpolitik, sowohl im Bezirk Wandsbek als auch die der Fachbehörden der Hansestadt, erfolgreich ist. Leider - und da teile ich Ihre Auffassung - werden nicht immer auch alle Jugendlichen erreicht. Wenn dann auch noch das Elternhaus als erzieherische und moralische Instanz ausfällt, kann es zu den Erscheinungen kommen, die Sie als Verrohung bezeichnen. Mit dieser Situation haben es leider derzeit nahezu alle Staaten Westeuropas zu tun. Bevor eine gesamte Teil-Generation wie bspw. in Frankreich sich aus der Gesellschaft verabschiedet, muss sehr frühzeitig, aus präventiven Erwägungen heraus, gehandelt werden. Ein Schlüssel dazu ist mit Sicherheit auch die Ausbildung der Jugend in den Schulen. Wer in der Schule weiterkommt, wird in der Regel in unserer Gesellschaft seinen Weg gehen. Daher ist der Ansatz des Senats, gerade in den Stadtteilen, in denen die Anzahl von Schulabbrechern höher liegt als im Durchschnitt, die Klassen auf eine Stärke von unter 20 Schülern zu senken, aus mehrfacher Sicht zu begrüßen.

2.. Das Hundegesetz ist meines Erachtens nicht unsinnig. In einer Stadt wie Hamburg, in der die Menschen dicht an dicht zusammenleben, ist eine Regelung, für den Fall, dass jemand sich ein generell abstrakt gefährliches Tier hält, eben erforderlich. Vom Hundegesetz ist daher leider auch der friedliebende Mops eines bekannten von mir betroffen. Auch meine Hunde unterliegen diesem Gesetz. Ich bin aber gerne bereit den Auflagen des Gesetzes nachzukommen, weil ich auch weiß, dass gefährliche Hunde und auch solche Hunde, die von ihren Besitzern wissentlich und gewollt falsch erzogen und gehalten worden sind, nicht mehr eine Bedrohung für die kleinen Kinder und Senioren darstellen.

3.. Das Waffenverbot auf dem Kiez ist und bleibt erforderlich. Leider haben in der Vergangenheit immer wieder Männer eine Auseinandersetzung - oftmals aus unerklärlich unbedeutsamen Gründen - genutzt um diese mit dem Einsatz einer Waffe im Sinne des Waffengesetzes zu beenden. Dabei sind oftmals Unschuldige verletzt worden. Wer auf den Kiez geht soll sich amüsieren dürfen. Dafür brauche ich keine Waffe. Wenn dort niemand mehr eine Waffe trägt wird auch keiner motiviert sich selber aufzurüsten. Mit dem Waffenverbot ist auch eine Aufrüstungsspirale gestoppt worden.

4.. Zu den von Ihnen benannten Computerspielen möchte ich nur sagen, dass die Welt so etwas nicht braucht. Unsere Jugend hat sich - aus welchen Erwägungen auch immer - aber schon immer für etwas "crime" interessiert. Denken Sie nur an die Spiele "Cowboy und Indianer" oder "Räuber und Gendarm". Die Übertragung dieser Spiele in die digitale Welt verlässt aber die menschliche Ebene. Daher sind diese Spiele eben anders zu bewerten, als dass was wir aus der Vergangenheit kennen. Darauf sollte auch der Bundesgesetzgeber reagieren.

5.. Zusammenfassend möchte Ihnen zustimmen, dass wir sowohl sozial-präventive Elemente in der Innen- und Sozialpolitik benötigen, wie auch repressive Ansätze um denen, die die Grundvereinbarung unserer Gesellschaft verlassen, ein Signal des Stopps zu vermitteln. Beide Ansätze, sinnvoll miteinander verbunden, sind erfolgversprechend. Und wer das bessere Konzept - wie Ole von Beust und der Senat - hat gewinnt die Wahl.

Mit freundlichen Grüßen

Karl-Heinz Warnholz