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Kai Tegethoff
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Frage von Andreas R. •

Sollte man die jährlichen Pro-Kopf-Flugmeilen deckeln?

Sehr geehrter Herr Tegethoff,

Viele Menschen in der EU fliegen nie oder nur sehr selten. Meine Mutter ist glaube ich das letzte Mal vor 20 Jahren geflogen. Am anderen Ende des Spektrums sind Superemittenten, die jeden Tag im Privatjet sitzen, oftmals nicht einmal dienstlich (siehe https://taz.de/Privatjetfluege-aus-Vergnuegen/!6040426/ ). Flüge tragen erheblich zum CO2-Aufkommen bei. Aber Flugmeilen sind sehr ungleich verteilt. Manche Menschen fliegen sehr oft, die meisten aber sehr wenig. Würde man die Flugmeilen in der EU deckeln, so würde dies immer noch dem Normalbürger erlauben alle drei Jahre nach New York zu fliegen und jährlich nach Mallorca, es hätte also auf die meisten keinen Effekt, es würde aber die wenigen Vielflieger, die für 50% der Emissionen verantwortlich sind, von ihrem Verhalten abhalten. Es würde also nur eine kleine aber sehr schädigendende Gruppe treffen. Was halten Sie von einer solchen Idee?

Mit freundlichen Gruessen
Andreas R.

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Antwort von
Volt

Die Einrichtung persönlicher Flugmeilenkontos wäre in der Praxis schwierig umsetzbar, müsste begründete Einzelfälle berücksichtigen und wäre auch politisch kaum zu vermitteln. Der bessere Hebel sind eine höhere Besteuerung von Flugreisen, die Stärkung alternativer Verkehrsmittel und eine faire CO2-Bepreisung.

Für Vielflieger muss es attraktive Alternativen geben, etwa eine bessere Taktung auch grenzüberschreitender Hochgeschwindigkeitszüge. Eine gleichzeitige Beschränkung von Inlands- oder Kurzstreckenflügen ist eine weitere Möglichkeit, diese Reisen zu verlagern.

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