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Julia Schneider
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Max K. •

Was wollen Sie für die auf das Auto angewiesenen Menschen im Wahlkreis tun?

Hallo Frau Schneider,
ich werde als Weißenseer Anwohner allen Kandidierenden der "größeren" Parteien, die in meinem Wahlkreis kandidieren dieselbe Frage stellen und bin auf Ihre Antwort gespannt.

Sie sprechen in Ihrem Profil davon, dass "alle Menschen die gleichen Chancen haben" sollen. Ein/e Politiker/in soll ja auch für alle Menschen sozusagen "da sein", ob sie nun für Sie gestimmt haben oder nicht. Und am Ende auch für diejenigen, die das Auto nutzen. Das ist zumindest meine Meinung.
Nach 25 Jahren ÖPNV-Nutzung bin ich nun auf das Auto umgestiegen - ich bin ehrlich gesagt glücklich darüber, denn der Zustand und die Zuverlässigkeit der BVG abseits der Ubahn ist eine Katastrophe. Gleichwohl ist die Situation in Weißensee eine steigende Zumutung: fehlende Parkplätze (Parkraumbewirtschaftung?), kaputte Nebenstraßen, scheinbar ausschließlicher Fokus auf den ÖPNV...

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

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Sehr geehrter Herr Köhler,

vielen Dank für Ihre Frage, in der Sie mein Herzensthema ansprechen: Politik soll alle Stimmen hören und die beste Lösung für die Gemeinschaft finden. Unser Ziel ist es, dass die Fortbewegung in Berlin so organisiert ist, dass möglichst wenige Menschen darauf angewiesen sind, mit dem Auto zu fahren, denn der motorisierte Individualverkehr verbraucht viel Platz, produziert Lärm und CO2, erzeugt Stress und ist teilweise Ursache eines tödlichen Verlaufs von Verkehrsunfällen.

Für eine menschenfreundliche Stadtmobilität muss der ÖPNV verlässlich und gut ausgestattet sein, dazu müssen die Radwege sicher gebaut werden und auch die Fußwege barrierefrei und möglichst baulich getrennt von Mobilität mit Maschinen (welcher Art auch immer) sein. Nur durch abgestimmte Maßnahmen werden wir das Ziel erreichen, dass es keine weiteren Verkehrstoten in Berlin gibt, weniger CO2 ausgestoßen wird und auch der gesundheitsschädigende Lärmpegel sinkt.

Am Ende sollen alle sicher und möglichst schnell an ihr Ziel kommen, auch diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind und zur Zeit hauptsächlich im Stau stehen oder auf Parkplatzsuche sind. Was die Parkplätze angeht, ist die Parkraumbewirtschaftung auszudehnen, damit der Parkdruck abnimmt. Aber auch hierfür sind weitere Lösungen gefragt, damit Pendler:innen aus dem Umland beispielsweise auf andere Verkehrsmittel umsteigen und nicht unsere Schulkinder und Anwohnenden gefährden.

Im Rahmen des Sanierungsgebietes Langhansstraße wird auch die Verkehrssituation im Kiez untersucht und verbessert werden - anhand der Leitlinien sichere, lärmreduzierte, gesündere Mobilität sowie Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Kurzum: Gute Mobilität erfordert ein komplexes Gesamtpaket für das ich mich in der kommenden Legislatur einsetzen werde!

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Anbei noch der Link zu unserem Verkehrskonzept für Pankow: "Öffis vor! - Unser Plan für Pankow" (https://gruenepankow.de/themen/verkehrswende/oeffis-vor-unser-plan-fuer-pankow/)

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