Im Jahr 2004 haben Sie gesagt :Es bleibt dabei, die Förderung erneuererbarer Energien kostet den durchschnittl. Haushalt in Deutschland rund 1€. Ist das heute auch noch so?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Aussage stammt aus der Amtszeit Jürgen Trittins als Bundesumweltminister (1998 - 2005) und stimmte so auch auf den absehbaren Zeitraum und die damals prognostizierten Wachstumszahlen für Erneuerbare Energien. Die Höhe der EEG-Umlageanteile am Strompreise stieg erst unter seinen Nachfolgern in die Höhe. Diese haben das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) u.a. so verändert, dass die Kosten für Privathaushalte überdurchschnittlich gewachsen sind. Insbesondere die Ausweitung der aus Sicht der Grünen ungerechtfertigten Befreiungen für die Industrie hat zu enormen Kostensteigerungen geführt. Mehr dazu: https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/ISE_Kurzstudie_EEG_Umlage_2014_07_14.pdf.
Mit dem Gesetz zur Einführung der EEG-Umlage wurden die Erneuerbaren Energien weltweit nicht nur wettbewerbsfähig, sondern Maß aller Dinge. Inzwischen können Wind- und Solarstrom für Preise von unter 5 bis 6 Cent pro kWh Strom produzieren – und das vollkommen emissionsfrei. Das macht unabhängig und schützt das Klima. In Deutschland werden über 50% des Stroms inzwischen erneuerbar produziert – nicht auszudenken, wie die Preise heute angesichts des Angriffskriegs Russlands in der Ukraine aussehen würden, wären wir weiterhin so stark auf fossile Energien und Importe aus Russland angewiesen, wie vor Beginn der Energiewende.
Seit dem 01.07.2022 ist im Übrigen keine EEG-Umlage mehr im Strompreis enthalten.
Mit freundlichen Grüßen
Team Trittin