Frage an Jürgen Trittin von Gundula G. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Trittin,
einschlägigen Petitionen entnehme ich, dass "alte" Photovoltaikanlangen in 2021 laut EEG-Novelle vom Netz genommen werden sollen. Unsere Anlage in der Gemeinde Friedland, Ballenhausen, läuft nunmehr 16-17 Jahre problemfrei und produziert gleichbleibend nachhaltige Energie. Ich hoffe, ich habe da etwas falsch verstanden?! Wenn nicht, was ist der Sinn eines solchen Kahlschlags und was kann man dagegen unternehmen? Im Voraus vielen Dank für Ihre freundliche Antwort!
Sehr geehrte Frau Goebel-Frese,
Vielen Dank für Ihre Frage. Pionieranlagen aus den ersten Tagen des EEG sind ein wichtiges Thema bei der Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetztes (EEG). Sie können und sie sollten meiner Meinung nach weiter Strom ins Netz einspeisen dürfen.
Bisher gehen diese Anlagen aber einer ungewissen Zukunft entgegen. Ihnen fehlen rechtliche Sicherheit und eine wirtschaftliche Perspektive, um nach 20 Jahren weiter einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Als Grüne haben wir dazu bereits im Sommer einen eigenen Vorschlag mit einer unkomplizierten Lösung für die besonders bedrohten kleinen Solaranlagen vorgelegt. Sie finden ihn hier: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/191/1919140.pdf .
In diese Richtung folgt uns nun auch die Bundesregierung. Doch es wird knapp, denn vor dem 1. Januar 2021 muss eine Lösung rechtlich sicher stehen. Die Nutzung des eigenen Stroms wird den alten Anlagen mit den neuen Regelungen allerdings wirtschaftlich so erschwert, dass es faktisch einem Verbot gleichkommt.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin