Frage an Jürgen Trittin von Ewgeni D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Trittin,
auf meine Frage vom 14.12.2011 haben Sie heute (21.05.2012) geantwortet.
Mit Ihrer Antwort bin ich nicht zufrieden.
Denn eine Diktatur der Mehrheit entsteht nur, wenn die Boulevardmedien zu viel Macht haben und somit die Meinung der Menschen beeinflussen können (siehe Schweiz).
Sie schreiben: ´´Demokratie ist nicht die Diktatur des Volkes oder der Mehrheit, sondern ein ständiges Austauschen und Abwägen verschiedener Interessen.´´
Wollen Sie mir unterstellen, dass ich keine Ahnung von Demokratie habe und nicht mal weiß was Demokratie eigentlich bedeutet ?
Ein ständiges Austauschen und Abwägen verschiedener Interessen passiert doch gar nicht. Wo passiert das denn mit der Bevölkerung ? Fast alles wird in Hinterstübchen ´´ausgetauscht´´. Das fördert nur noch mehr Politikverdrossenheit und somit unzufriedene Wähler, die zum großen Teil irgendwann das Interesse an der Politik verlieren und empfänglicher für rechtspopulistische Tiraden sind. Genau diese Menschen wären dann eine Gefahr für eine direkte Demokratie. Das könnte man aber verhindern, indem man die deutsche Bevölkerung nicht für dumm verkauft. Der Bevölkerung wahrheitsgemäß erklärt wieso z.B. der ESM wichtig ist und welche negativen und positiven Folgen für das deutsche Volk entstehen (könnten). Und anschließend mit einem Volksentscheid das deutsche Volk fragen. Das wäre eine Demokratie und nicht was wir heute haben. Eine marktkonforme Mediendemokratie (Axel Springer AG und Bertelsmann AG/ Stiftung), wo irgendwelche Politiker die Bevölkerung lieber über die Bild-Zeitung informieren. Die Europäische Union war und ist ein Projekt von elitären Politikern und Großunternehmern. So kann man die Menschen nicht mitnehmen und ihre Herzen für die EU gewinnen - eher im Gegenteil.
Sind Sie bzw. sind Die Grünen zufrieden mit dieser marktkonformen Mediendemokratie ? Wollen Sie nichts dagegen tun ?
Mit freundlichen Grüßen
Ewgeni Dimke