Frage an Jürgen Trittin von Axel B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Trittin,
zwei von Ihnen in diesen Tagen geäußerte Ansichten sind mir unbegreiflich.
Warum setzen Sie sich erneut für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ein?
Und warum lehnen Sie die Atomkraft als sauberste Energiegewinnung immer noch ab? Ich habe nichts gegen die Energie aus Sonnenkraft einzuwenden und würde es begrüßen, wenn die Technologie in der Lage wäre, in Afrika auf diese Weise gewonnenen Strom nach Europa zu leiten.
Dennoch bleibt die Atomenergie weiterhin ein Feld der Forschung und Entwicklung. Zahlreiche Arbeitsplätze würden zudem dadurch verloren gehen.
freundlichen Grüßen
A. Blohm
Sehr geehrter Herr Blohm,
gerne beantworte ich Ihre Fragen:
1) Ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist eine einfache und billige Form CO2 einzusparen. Außerdem würden dadurch die Geschwindigkeiten angeglichen, und damit sowohl für mehr Verkehrssicherheit als auch für einen besseren Verkehrsfluss und weniger Staus gesorgt.
2) Für uns Grüne ist klar: Wirksamen Klimaschutz gibt es nur durch eine echte Energiewende ohne die Risikotechnologie Atomkraft. Das erfordert eine konsequente Politik für den Ausbau der Erneuerbaren bei Strom, Wärme und Verkehr, Energieeinsparung und Energieeffizienz. Aber genau das würde durch ein Festhalten an der Atomkraft verhindert.
Außerdem ist Atomkraft ist keineswegs CO2-frei. Betrachtet man die gesamte Produktionskette vom Uranabbau bis zur Entsorgung, erzeugt die Atomkraft erhebliche Mengen an CO2, die den ohnehin marginalen Beitrag der Atomkraft zum Klimaschutz weiter reduzieren. Weil immer mehr Aufwand für die Uranförderung betrieben werden muss, verschlechtert sich die CO2-Bilanz zunehmend.
Atomkraft ist weder sauber noch billig und blockiert den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Trittin