Frage an Josha Frey von Beatrice B. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag, meine Frage wäre:
Es geht um die Lage der von ME (Myalgische Enzephalomyelitis), auch unter dem Begriff CFS bekannt und in der WHO unter G 93.3 –organische Erkrankung des zentralen Nervensystems gelistet, betroffenen Menschen (auch Kindern).
Die Betroffenen haben so gut wie keinen Zugang zu Medizinern die sich damit auskennen – die einzige dafür „zuständige“ Anlaufstelle befindet sich derzeit an der Berliner Charité. Das bedeutet eine flächendeckende Unterversorgung der Betroffenen.
Angehörige und Familien werden damit alleingelassen. Ich möchte nun gerne wissen – inwieweit es zukünftig mehr Forschungsförderung gibt, genauso wie Aufklärung in der Öffentlichkeit, wie auch im medizinischen System und was getan wird, von politischer Seite aus, um die bisher desolate Versorgungslage der Betroffenen zu verändern? (Am 12.Mai finden dazu deutschlandweit Veranstaltungen statt - unter dem Begriff MillionsMissing finden Sie dazu weitere Informationen)
Vielen Dank für ihre Information und schöne Grüße
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Meine KollegInnen und ich wissen sowohl um die schlechten Strukturen ärztlicher Versorgung als auch um die vergleichsweise geringen Summen, die in Deutschland in die Erforschung der Myalgischen Enzephalomyelitis fließen.
Ich schliesse mich der Meinung der Landesregierung Baden-Württemberg an, die sich im März 2018 zur dieser Erkrankung geäußert und sich hinter der Einschätzung des Robert Koch-Instituts gestellt hat, dass die Erwartung der PatientInnen, mit ihren Beschwerden ernstgenommen und medizinisch wie sozial unterstützt zu werden, durchaus berechtigt ist.
Die Forschungsförderung in Deutschland erfolgt allerdings grundsätzlich durch den Bund. Die Grüne Bundestagsfraktion ist hier tätig und arbeitet zur Zeit an einer Anfrage zu dem Thema, mit der sie sowohl die schlechten Strukturen ärztlicher Versorgung als auch die geringen Summen, die in Deutschland in die Erforschung der Erkrankung fließen, thematisieren wollen. Wir werden hier den Druck auf die Bundesregierung, hier tätig zu werden, weiter aufrecht erhalten.
Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Josha Frey, MdL