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Josha Frey
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Frage von Markus P. •

Frage an Josha Frey von Markus P. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Frey,

Sie führen in Ihrer Antwort an Herrn Milde führen Sie an, dass Lörrach zum Schauplatz eines Amoklaufs geworden sei. Diese Definition wird leider immer wieder verwendet um eine potentielle Gefahr durch den Waffenbesitz zu suggerieren. Deshalb bitte ich Sie mir folgende Fragen zu beantworten:

1. Wie definieren Sie Amoklauf oder warum sprechen Sie bei einer Tat, die nachweislich lange vorbereitet worden ist, von einem solchen?

2. Sind Ihnen die amtlichen Berichte nicht bekannt, wonach die Täterin von Lörrach die Wohnung durch größeren Mengen von unterschiedlichen Brandbeschleunigern, deren Beschaffung eine längere Vorbereitungszeit erforderte, quasi gesprengt hat?
Quelle:
http://www.polizei-loerrach.de/PDLoerrach/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilung%202010%2009%2024%20Schießerei%20im%20Elisabethenkrankenhaus_6.pdf

3. Worauf begründet sich Ihre persönliche, konträr zur Faktenlage stehende Annahme, dass durch ein Waffenverbot ein solch signifikanter Sicherheitsgewinn für große Bevölkerungsteile zu erzielen ist, dass diese massive Einschränkung der persönlichen Freiheit eines ebenfalls großen Bevölkerungsteils rechtfertigt?
Quelle Faktenlage (Seite 9 u.a.):
http://www.bka.de/pks/pks2010/download/pks2010_imk_kurzbericht.pdf
Genauere Fakten enthält das Bundeslagebild zur Waffenkriminalität, welches aber als geheim eingestuft wurde, Politikern aber zugänglich ist.

4. Haben Sie sich schon einmal persönlich bei einem Schützenverein umgesehen oder einen Jäger zur Jagd begleitet um sich eine Meinung zu bilden?

Sollen Sie die Frage 4 mit "nein" beantworten, aber Interesse daran haben und mit Betroffenen reden wollen, lade ich Sie hiermit zu einem Besuch in unserem Schützenverein und / oder zur Teilnahme an einer Jagd in Lörrach ein.

Meine Kontaktdaten finden Sie in dem gestern übermittelten Brief von prolegal, über Ihre Kontaktaufnahme und ein Gespräch würde ich mich sehr freuen.

Beste Grüße, Markus Präg

Portrait von Josha Frey
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Präger (leider wird Ihr Name bei mir nicht richtig dargestellt),

Amoktaten stellen für mich psychische Extremsituation, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet werden. Der Grad der Planung fällt somit minder ins Gewicht, dies ist eher eine Fragestellung der juristischen Beurteilung. Sie haben mit Ihren Hinweis auf das Gefahrenpotenzial anderer Substanzen leider recht, der richtige Schluss kann nur sein, dass Gefahrenpotenzial dort konsequent eingeschränkt wird, wo dieses klar vorhersehbar ist. Als freiheitsliebender Mensch vertrete ich ebenfalls die Auffassung, das Eingriffe durch den Staat hier nur zum Wohle und Schutze des Individuums und des Allgemeinheit vollzogen werden sollen, so wie es das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ( Art. 2 Abs. 2) auch festlegt: „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur aufgrund eines Gesetzes eingegriffen werden.“ Auch persönlich ordne ich die politische Rahmengebung zur Förderung der freien Persönlichkeitsentfaltung dem Recht auf Leben und Unversehrtheit unter.

Mit freundlichen Grüßen

Josha Frey