Wird Ihre Partei sich für die Anhebung des Bundeswehr-Rekrutierungsalters auf 18 Jahre einsetzen – wie es vom UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes und von der KiKo des Bundestages gefordert wird?
Sehr geehrte Frau Ortlieb,
Deutschland ist immer noch eines von wenigen Ländern weltweit, das den internationalen 18-Jahres-Standard bei der Rekrutierung von Soldaten nicht einhält (über 150 Länder halten ihn ein) und jedes Jahr minderjährige Jungen und Mädchen als Bundeswehrsoldaten einstellt. Die Bundeswehr hat seit 2011 fast 20.000 17-jährige Jungen und Mädchen als Soldat:innen rekrutiert, im vergangenen Jahr waren es 2.203, ein trauriger Rekord. Musterungen und Vertragsgespräche über langjährige Soldatenverträge finden schon mit 16-Jährigen statt.
Alle Informationen finden Sie auch auf unter18nie.de
Mit freundlichen Grüßen
Unter 18 nie!
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Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich unterstütze die Forderung der Initiative „Unter 18 nie!“ – genauso wie mein Kollege Falko Droßmann, der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist.
Die sicherheitspolitische Lage in Deutschland hat sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine verändert. Mir ist bewusst, dass wir die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands sicherstellen und die Bundeswehr modernisieren müssen.
Aber für minderjährige Jugendliche können wir weitere Perspektiven nach dem Schulabschluss anbieten. Ich setze mich beispielsweise dafür ein, die Freiwilligendienste in Deutschland besser zu finanzieren und auszubauen. Nach dem 18. Geburtstag können junge Menschen dann selbstbestimmt entscheiden, ob sie einen Dienst bei der Bundeswehr absolvieren möchten.
Mit freundlichen Grüßen
Josephine Ortleb