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Frage von Ursula S. •

Wie stehen Sie zum Bau des Windparks Lahnhöhe?

Hallo Herr Oster,
hier sollen 22 Windräder mit einer Höhe von über 270 m gebaut werden. Zum einen zerstört dies unsere Natur, denn hier werden Wälder gerodet bzw. nach Sturmschäden nicht neu aufgeforstet. Geschützte Tierarten wie der Rotmilan oder Schwarzstorch sind in Gefahr. Desweiteren verschandelt der Windpark den Anblick in 3 UNESCO Kulturerberegionen: Oberes Mittelrheintal, Limes und Bad Ems (SPA). Zu allem Übel soll dies in einem Erdbebengebiet gebaut werden. Alles in allem ist das keine gute Idee. Natürlich müssen wir die Umwelt für nachfolgende Generationen schützen, aber Natur und Leben zu Vernichten kann keine richtige Lösung sein. Es gibt eine Partei, die sich klar gegen Windräder stellt. Wie werden Sie hier im Rhein-Lahn-Kreis entscheiden? Sind Sie für den Windpark oder dagegen? Herzlichen Dank und liebe Grüße
Ursula S.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau S.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Windenergie. Aus meiner Sicht hat Ihre Frage zwei Aspekte: Den Bau von Windrädern im Allgemeinen und den konkreten Fall des Windparks Lahnhöhe.

Ich bin grundsätzlich für Technologieoffenheit: Das bedeutet für mich, dass auch die Windenergie dort ausgebaut werden sollte, wo sie Sinn macht und sich in das Gesamtbild einfügt. Darüber hinaus müssen wir aber auch für andere Formen der Energiegewinnung offen sein: Atomenergie, Solarenergie, Geothermie, Wasserkraft, Bioenergie und der nachwachsenden Rohstoff Holz sind Beispiele dafür.

Während der Bund hierfür möglichst klare und pragmatische gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen muss, obliegt die Entscheidung über die Energiegewinnung im Einzelfall den Städten und Kommunen. Dabei müssen diese selbstverständlich Aspekte wie Umwelt- und Naturschutz, Gefahrenpotenziale und die Meinung der Bevölkerung berücksichtigen. Im konkreten Fall verstehe ich Ihre Besorgnis sehr gut. Das Obere Mittelrheintal als UNESCO-Weltkulturerbe ist eine einzigartige Landschaft, die besonders geschützt werden muss. Auch die von Ihnen erwähnten Fragen des Naturschutzes halte ich für äußerst nachvollziehbar.

Meines Wissens haben alle betroffenen Gemeinden in ihren demokratischen kommunalen Gremien dem Bau der Windräder zugestimmt. Ich bin davon überzeugt, dass dem eine gewissenhafte Prüfung und ein reger Austausch vorausgegangen sind. Gleichzeitig verstehe ich jedoch auch, dass aus Ihrer Sicht wichtige Fragen noch nicht ausreichend beantwortet wurden. Ich bin sicher, dass sich diese im Austausch mit den politischen Verantwortlichen und der EVM klären lassen.

Es liegt mir fern, den Eindruck zu erwecken, als Mitglied des Bundestages "von oben herab" Einschätzungen und Meinungen zu äußern. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass die kommunalen Gremienmitglieder - die Menschen, die sich vor Ort ehrenamtlich politisch engagieren - hier einen weitaus besseren Einblick haben als ich.

 

Mit freundlichen Grüßen

Josef Oster