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Johannes Wagner
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Frage von Bettina W. •

Welche wissenschaftlichen Daten und Fakten stützen ihre Behauptung, Impfungen bieten Eigen /Fremdschutz.Ich bitte um Quellenangaben,aus welchen Studien, sie diese Erkenntnis abgeleitet haben .

Die neusten Daten der UKHSA u.PHS ( britisches u. schottisches Aquivalent zum Robert Koch Institut ) belegen leider,das ihre Aussagen jeglicher wissenschaftlichen Grundlage entbehren.Anhand fundierter Daten wird hier eine Pandemie der Geimpften belegt. In der Gruppe der 60- 69 jährigen,lag die Anzahl der Neuinfektionen bei den Geimpften, sogar um das 4,7 fache höher, als bei den Ungeimpften!! Soviel zu ihrer Behauptung " Eigen- und Fremdschutz durch Impfung"

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Sehr geehrte Frau W., gerne erläutere ich Ihnen die Hintergründe meiner Aussagen und meine Quellen. 

Unter anderem die Studie “Community transmission and viral load kinetics of the SARS-CoV-2 delta (B.1.617.2) variant in vaccinated and unvaccinated individuals in the UK: a prospective, longitudinal, cohort study” von Singanayagam, Hakki und Dunning et al. vom Februar 2022 im The Lancet, der Leserbrief “Transmissibility of SARS-CoV-2 among fully vaccinated individuals” von Carlo Franco Paredes vom Januar 2022 aus dem gleichen Journal wie auch der Wochenbericht des RKI vom 17.03.2022 haben, teilweise sehr kritisch, den Eigen- und Fremdschutz bei geimpften und ungeimpften Personen untersucht. 
 
Daraus lassen sich zwei Dinge schließen. Einerseits, dass die Impfung das Risiko einer Infektion reduziert, die Gefahr eines schweren Verlaufes verringert und die Viruseradikation bei (trotz Impfung) Infizierten verbessert. Es ist also ganz offensichtlich ein erhöhter Eigenschutz gegeben. Andererseits kann auch die Aussage getroffen werden, dass diejenigen Personen, die sich trotz einer Impfung infizieren, zwar eine ähnlich hohe Viruslast wie Ungeimpfte aufweisen können, jedoch aufgrund der schnelleren Viruseradikation für einen kürzeren Zeitraum infektiös sind als Ungeimpfte und zudem weniger Symptome wie z. B. Husten zeigen. 

Geimpfte können also tatsächlich auch weiterhin Viren ausscheiden und übertragen - aber eben über einen kürzeren Zeitraum und aufgrund der geringeren Symptomausprägung auch weniger stark. In der Summe bedeutet das, dass auch ein Fremdschutz gegeben ist. 

Zuletzt möchte ich noch kurz auf die von Ihnen hingewiesene UK Health Security Agency eingehen. Die UKHSA äußert sich am 28. April 2022 folgendermaßen: “Ein hoher Schutz (über 90 %) wird auch gegen die Sterblichkeit mit allen 3 Impfstoffen und sowohl gegen die Alpha- als auch die Delta-Variante mit relativ geringem Nachlassen festgestellt.” (Woche 17 des COVID-19 vaccine surveillance report) und bestätigt damit die Einschätzung der oben genannten Studien bezüglich des Eigenschutzes. Der Fremdschutz wird von der UKHSA im gleichen Report folgendermaßen eingeschätzt: "Mehrere Studien haben Hinweise auf ein geringeres Risiko der Übertragung im Haushalt durch geimpfte Fälle im Vergleich zu ungeimpften Fällen erbracht”. 

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