Frage von Maria-Lisa K. •

Warum soll man als junger Mensch CDU wählen? Was macht die CDU überhaupt für junge Menschen?

Sehr geehrter Herr Wadephul,

Was macht die CDU überhaupt für junge Menschen? Ich und viele aus meinem Alterspektrum empfinden, dass die CDU eher Politik gegen uns jungen Menschen macht und daher unwählbar ist.

Ich kenne kein einzigen Mensch aus meinem Jahrgang, die für die Wehrpflicht oder Dienstpflicht ist. Wir alle lehnen sie ab, da ein Jahr uns geklaut wird. Es gibt sogar schon Kampagnen gegen Wehrpflicht.

Genauso frage ich mich, warum die CDU gegen die Abtreibung. Warum entscheiden überhaupt Männern? Die meisten junge Frauen sind dafür. Es gibt sogar schon Frauen gegen Merz Kampagnen.

Durch den CDU Steuerplan wird wahrscheinlich 100 Milliarden€ gekürzt und daraus wieder das Kaputttsparen. Die CDU hat davor nur kaputtgespart! Wahrscheinlich wird wieder in die Bildung und Digitalisierung gekürzt. Mich und viele nervt es nur noch. Wir sehen auch nicht ein Rente für ältere zu zahlen und werden wahrscheinlich eher im Ausland leben wollen. Die CDU versteht uns junge Menschen nicht.

Portrait von Johann Wadephul
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau K.

vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Gern möchte ich Ihnen antworten. 

Bei der Bundestagswahl lag der Stimmenanteil der jungen Menschen zwischen 18 bis 24 Jahren für die Union bei 13 Prozent. Damit lag die Union noch vor der SPD mit 12 Prozent und den Grünen mit 10 Prozent. Das Ergebnis kann uns jedoch nicht zufrieden stimmen. Die Tatsache, dass die politischen Ränder, mit der Partei „Die Linke“ mit 25 Prozent und der AfD mit 21 Prozent bei jungen Menschen auf den vorderen Rängen lagen, ist eine bedenkliche Entwicklung. 

Die Erfahrungen im Wahlkampf haben gezeigt, dass für junge Menschen u.a. die Fragen von Bildung, Mieten und Löhnen zu den zentralen Themen gehören, auf die sie Antworten und Lösungen erwarten. Als Union haben wir hier zahlreiche Angebote gemacht. Wir setzen uns für eine Erleichterung bei der Beantragung des BAföGs ein, um Studierende und Auszubildende finanziell zu entlasten. Darüber hinaus soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich BAföG-Empfänger mehr hinzuverdienen können. Zudem denken wir an die Unterstützung junger Menschen auch in langfristiger Perspektive, beispielsweise bei der Starthilfe zur eigenen Altersabsicherung. Darum planen wir als Union Altersvorsorgedepots für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr, in die der Staat monatlich zehn Euro einzahlen wird. Dadurch erhalten junge Menschen bei Volljährigkeit bereits einen finanziellen Grundstock für die eigene Altersvorsorge, den sie privat weiter besparen können. Damit Mieten – auch für junge Menschen - beispielsweise in Großstädten bezahlbar bleiben, wollen wir uns für einen Mieterschutz einsetzen und eine gesetzliche Regel zur erlaubten Miethöhe erlassen. Um das Wohnungsangebot und damit die Mieten dauerhaft zu verbessern, müssen im Endeffekt jedoch mehr Wohnungen gebaut werden.

Dies sind einige Beispiele, wie wir als Union Politik für junge Menschen machen möchten. Unser Ziel ist es, junge Menschen bestmöglich zu unterstützen, sei es in der Schule, in der Ausbildung, im Studium und anschließend im Beruf, damit sie ihre persönlichen Potenziale sowohl ausschöpfen als auch einbringen können. Als Union verfolgen wir die Auffassung des Forderns und Förderns. Deshalb sind wir der Meinung, dass es richtig ist, dass junge Menschen ihr Potenzial auch in unser Gemeinwohl einbringen können, beispielsweise durch ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, das junge Menschen in unterschiedlichen Organisationen oder Einrichtungen ableisten können. Dazu zählt auch der Dienst bei der Bundeswehr im Rahmen einer reformierten Wehrpflicht. Ein zeitlich begrenzter Dienst für die eigene Gesellschaft, deren Teil man ist und von der man individuell profitiert, sollte darum keineswegs, als verschwendete Zeit betrachtet werden, im Gegenteil. 

Bezüglich Schwangerschaftsabbrüche und Streichung des § 218 Strafgesetzbuch sind wir in der Union der Auffassung, dass die aktuell bestehende Gesetzeslage in Deutschland das Ergebnis eines über Jahrzehnten mühsam ausgehandelten Kompromisses zwischen dem Schutz des Lebens einerseits und dem Selbstbestimmungsrecht der Frau andererseits darstellt. Diesen Kompromiss zu gefährden oder gar grundsätzlich infrage zu stellen, wäre ein Fehler. Es ist von großer Bedeutung, dass wir einen ausgewogenen Umgang mit diesem Thema finden, der sowohl den Schutz des Lebens als auch die Rechte der Frau respektiert. Es ist wichtig, dass wir die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass Frauen in schwierigen Situationen umfassend unterstützt werden. Dazu gehören sowohl die finanzielle Unterstützung während der Schwangerschaft als auch die Bereitstellung von Beratungsangeboten, die den Frauen helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Statt einer Legalisierungsdebatte bei Abtreibungen braucht es nach unserer Auffassung mehr Beratung und Unterstützung der werdenden Mütter, um den Start in Elternschaft und Familienleben zu erleichtern. Eine Gesellschaft, die den Schutz des Lebens ernst nimmt, sollte gleichermaßen dafür sorgen, dass Frauen in schwierigen Lebenslagen nicht alleine gelassen werden. In der Debatte zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs im Dezember 2024 haben zudem ausschließlich Frauen aus unserer Fraktion gesprochen und waren die führenden Stimmen in dieser Debatte. 

Mit freundlichen Grüßen

Johann Wadephul 

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