Frage an Johann Wadephul von Klaus R. bezüglich Verkehr
Hallo Herr Wadephul,
wie Sie vielleicht wissen, droht in Rendsburg seit vielen Jahren der Verkehrsinfarkt. Der Kanaltunnel ist inzwischen länger im Umbau und halbseitig gesperrt, wie seinerzeit der Bau gedauert hat. Die Rader Hochbrücke ist einsturzgefährdet und kann nur noch wenige Jahre benutzt werden. Von Fortschritten zu einem Neubau ist nichts bekannt. Jede Nacht rumpeln immer mehr Güterzüge durch die Stadt, an Lärmschutz hat dabei aber keiner gedacht. Scheinbar geht unser ganzes Steuergeld für den Verkehr nach Bayern. Im Norden wird dagegen nichts gemacht oder dauert ewig.
Was werden Sie tun, um den endgültigen Verkehrsinfarkt in Rendsburg und Umland zu verhindern?
Sehr geehrter Herr R.,
haben Sie vielen Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie mich fragen, wie die Verkehrssituation in Rendsburg verbessert werden kann.
Sie haben mit dem Kanaltunnel und der Rader Hochbrücke zwei wesentliche Beispiele genannt. Beim Kanaltunnel sind im Laufe der Sanierungsarbeiten der Oströhre unerwartete Hindernisse aufgetreten. Die verwendeten Bestandspläne, die aus der Bauzeit überliefert wurden, erwiesen sich als ungenau. Der Altbeton war zudem mehr als ursprünglich angenommen beschädigt. Anschließend mussten auch noch alle seit der Bauzeit neu in Kraft getretenen Normen berücksichtigt werden. Das hat letztlich zu Neuplanungen und Änderungen geführt.
Mir ist die Verärgerung der Menschen darüber vollkommen nachvollziehbar, denn bei der Fahrt zur Arbeit müssen viele Menschen Stau einplanen. Wir haben aber gehandelt und stehen mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und mit dem Bundesverkehrsministerium im ständigen Kontakt. Es gibt im Bundesverkehrsministerium inzwischen sogar einen Beauftragten für den Kanaltunnel, den wir bei Problemen direkt kontaktieren.
Auf der Rader Hochbrücke hat sich der Verkehr seit dem Bau der Brücke verdreifacht. Er wird sich weiter verstärken. Bis 2026 wird es für die Rader Hochbrücke einen Ersatzneubau geben. Entsprechende Planungen sind bereits in Auftrag gegeben.
Ich habe selbst immer wieder im Bundesverkehrsministerium deutlich gemacht, wie wichtig die Kanalquerungen nicht nur für Schleswig-Holstein sind, sondern ebenso für die gesamte norddeutsche Wirtschaft und den Tourismus. Denn Schleswig-Holstein ist das Verbindungsland nach Skandinavien und alle Fahrzeuge müssen den Nord-Ostsee-Kanal dafür queren.
Die CDU-geführte Bundesregierung hat gehandelt. Seit 2013 sind die Gelder für bessere Straßen, Brücken und Schienen um 40 Prozent gestiegen. Wir wollen dieses Investitionsniveau halten. Zudem werden wir Planungen durch weniger Bürokratie beschleunigen. Auch Gelder für Lärmschutzwände und Flüsterasphalt stehen zur Verfügung.
Gescheitert ist aber vieles bisher auch daran, dass die nun abgewählte SPD-Landesregierung die beim Bund zur Verfügung stehenden Mittel nicht abgerufen hat. Es wäre viel mehr möglich gewesen, wenn die SPD die Planungen vorangetrieben hätte.
Wenn die CDU am 24. September die Bundestagswahl gewinnt, dann haben wir die große Chance, mit der ebenfalls von uns geführten Landesregierung Schleswig-Holstein auch im Verkehrsbereich wieder nach vorn zu bringen. Wir sind bereits jetzt mit der neuen Landesregierung in engem Austausch, damit wir zügig zu Lösungen kommen. Ich bitte Sie daher am 24. September um Ihr Vertrauen!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Johann Wadephul, MdB