Frage an Johann Wadephul von Helena P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Doktor Wadephul,
der NDR als öffentlich-rechtliche Anstalt, die aus Zwangsbeiträgen finanziert wird und einen öffentlichen Auftrag hat, zeigt sich als noch sehr verschlossen.
Ich erwarte mehr Offenheit und hoffe auf Ihren aktiven Beitrag dahingehend, dass sich NDR zügig den zeitgemäßen Anforderungen für Transparenz entspricht.
Wie gedenken Sie als Mitglied des Rundfunkrates Ihren Einfluss in dieser Angelegenheit geltend zu machen ?
Sehr geehrte Frau Peltonen,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 27.01.2013.
Ich teile Ihre Meinung und kann dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland eine Rolle als Garanten für Meinungsvielfalt attestieren. ARD und ZDF bestechen nach wie vor durch Vielfalt und Ideenreichtum bei der Programmgestaltung. Ich spreche mich dafür aus, dass die öffentlich-rechtlichen Sender sich in Zukunft noch mehr auf ihre Kernkompetenzen des hohen Informationsgehalts und qualitativer Bildungsbreite besinnen.
Bei der Transparenz wünsche ich mir eine Vorleistung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Diese sollen demnach eine Vorbildfunktion leisten. Dennoch warne ich eindringlich vor Vertragstransparenz. Jedem Künstler, Schauspieler und Moderator, aber auch jedem Verband steht das Recht auf Datenschutz zu. Daher plädiere ich für eine Transparenz des Systems und nicht für eine Transparenz der Verträge. Die Diskussion hierzu ist sowohl in den Ausschusssitzungen des Rates, als auch im Rundfunkrat selbst auf der Tagesordnung.
Zu diesem Thema sende ich Ihnen nachfolgend einen Link. ( http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/medien_politik_wirtschaft/rundfunkbeitrag149.html )
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Johann Wadephul