Frage an Johann Wadephul von Heiko M. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Müller,

vielen Dank für ihre Email zur Frage der Absenkung des Rentenniveaus.

Das Niveau der Altersrente in der gesetzlichen Rentenversicherung wurde durch die Wiedereinführung eines demographischen Faktors, dem sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor, in die Rentenformel spürbar gesenkt. Dies geschah in der Regierungszeit von Rot-Grün im Jahr 2004.

Ich schließe mich jedoch dieser Haltung aus folgenden Gründen an: Die gesetzliche Rente hat sich für die meisten Menschen seit mehr als 120 Jahren als der entscheidende Baustein zur Vermeidung von Altersarmut und zur Sicherung eines angemessenen Lebensstandards bewährt. Sie beruht auf der Solidarität der Generationen untereinander.
Die Höhe der Rente muss auch künftig ein Niveau haben, das die Lebensleistung gerecht belohnt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Rente eine beitrags- und lohnorientierte Leistung ist. Für den Erhalt der Generationengerechtigkeit in der gesetzlichen Rentenversicherung wurden die Weichen richtig gestellt. Mit dem Nachhaltigkeitsfaktor wird bei den Rentenanpassungen auch das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Rentnern berücksichtigt. Das Rentenniveau wird damit der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft angepasst. Zur Generationengerechtigkeit gehört aber, dass Menschen mit 45 Beitragsjahren weiterhin im Alter von 65 abschlagsfrei in Rente gehen können. Gleichzeitig setzt sich die Union dafür ein, dass Menschen mit niedrigen Einkommen bei langjährigen Beitragszahlungen eine Rente über dem Grundsicherungsniveau bekommen. Daneben fördert sie den Abschluss von privaten Altersvorsorgemaßnahmen und die stärkere Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten bei den Rentenbezügen.

Ich bin der Auffassung, dass die Union mit diesem Maßnahmenpaket eine solide und gerechte Rentenpolitik für alle Generationen betreibt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Johann Wadephul, MdB