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Johann Saathoff
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Frage von Siegfried S. •

Warum gibt es in der BRD so wenige Gedenkstätten für Opfer islamistischer Anschläge? Wann wird der Islam und Koran, oft von Extremisten zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht, kritisch diskutiert?

Während für die Opfer von rechtsextremem Terror zahlreiche Denkmäler errichtet wurden, scheint das Gedenken an die Opfer islamistischer Anschläge in der BRD weniger präsent. Ein Beispiel ist das Mahnmal am Breitscheidplatz, das zwar an die Opfer des Anschlags vom 19. Dezember 2016 erinnert, aber das islamistische Motiv nicht explizit erwähnt. (https://lmy.de/yeahv)

Wann wird eine Diskussion über den Islam in der BRD angestoßen, der, obwohl per se nicht gewalttätig und von der Religionsfreiheit geschützt, überproportional Attentäter hervorbringt? Neben extremistischen Anschlägen und Messerattacken wird auch über alltägliche Missbräuche wie die Drangsalierung von Mitschülern, die Unterdrückung von Frauen und Gewalt gegen Juden und queere Menschen oft zu wenig gesprochen. Eine kritische Auseinandersetzung ist dringend nötig. Der Messerangriff von Solingen zeigt, dass Attentäter oft vorher nicht auffällig waren.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.
vielen Dank für Ihre Nachricht. In meiner Wahrnehmung gibt es schon lange und immer wieder eine Auseinandersetzung mit dem islamistischen Terror. Denken Sie nur mal zurück an 9/11 und die Debatten und die Gesetzgebung, die daraus folgte. In meinen Augen werfen Sie gerade zu viele verschiedene Aspekte in einen Topf und verallgemeinern zu stark. Das ist in der aktuellen Lage zwar nachvollziehbar, wird den Problemen aber nicht gerecht. Der Deutsche Bundestag wird diesen Themenkomplex ausführlich debattieren und wir werden bestimmt eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex erleben.
Mit freundlichen Grüßen
Johann Saathoff

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