Frage an Jörn Schwalbach von Martin S. bezüglich Verkehr
Tja Herr Schwalbach,
wie wollen sie in dem von Ihnen genannten Bereich eine Autobahnabfahrt und einen Tunnel realisieren, insbesonders da es sich dort um ein ausgewiesenes FFH Gebiet und ein unter Naturschutzbefindliches Moorgebiet handelt?
Die Frage zum Sanierungsstau war nicht wie sie sich vorstellen Straßen zu sanieren, sondern wie sie den Sanierungsstau beseitigen wollen?
Ansonsten, hat Ihr Mitarbeiter gut für Sie geschrieben.
Sehr geehrter Herr Schulz,
vieleicht war es ja auch eine Mitarbeiterin..... wie dem auch sei!
Beim Thema Hafenanbindung muss man wissen was man will!
Ich beschreib es mal so: Der Überseehafen ist das Herz unserer Stadt. Unser Herz hatte bereits mehrere Infarkte durch Verstopfung der Arterien und wir müssen uns nun über einen Bypass unterhalten. Wir brauchen mindestens zwei leistungsfähige und zeitgemäße Zufahrten. Heute haben wir zwar zwei Zufahrten und bald sogar drei, aber die beiden südlichen Zufahrten (Roter Sand und Kaiserschleuse) sind in meinen Augen unnütz wenn nicht sogar schädlich für die Stadt. Ich empfinde den heutigen Zustand in Sachen Lkw-Verkehr auf der Barkhausenstrasse, Lloydstraße, Columbusstarasse und Georgstrasse als ebenso schlimm wie den auf der Cherbourger Strasse. Das in der Klimastadt Bremerhaven, welche ein Ort der Erholung und ein Tourismusmagnet sein will, sich Lkw-Lawinen durch die Innenstadt wälzen ist nicht nachvollziehbar
Hätten wir ab heute ein funktionierendes Straßenverkehrskonzept für unseren Hafen wären wir bereits 15 Jahre zu spät dran. Die Tatsache dass die große Koalition aus SPD/CDU und auch die SPD/Grüne Koalition auf Landesebene noch immer kein schlüssiges Gesamtkonzept für die Hafenanbindung vorlegt ist traurig. Zugegeben die zur Zeit diskutierte Summe von 180 - 200 Millionen Euro reicht nicht aus um alle Probleme auf einmal lösen zu können, aber man könnte sich, einem Konzept folgend, in die richtige Richtung bewegen.
Ich bleibe dabei: Wenn Geld in die Hafenanbindung investiert wird, sollten ALLE Probleme in den Blick genommen werden!
Nun noch zu ihren Bedenken wegen des Umweltschutzes bei dem von mir geäußerten Gedankenspiel mit der zusätzlichen Abfahrt von der Autobahn und dem Tunnel.
Die Idee in diesem Gebiet Stassen zu bauen ist ja nicht ganz neu. Eine Autobahn, ein Autobahnzubringer und sogar eine ganze Müllverbrennungsanlage wurden auf eben diesem moorigen Boden bereits gebaut. Also technisch möglich ist meine Idee schon, man muss halt wissen was man will.
Entschuldigen sie wenn ich es etwas spöttisch Ausdrücke. Mir ist nicht bekannt das es sich bei den paar betroffenen Kuhweiden um ein einzigartiges und unwiederbringliches Naturparadies handelt in dem es vor bedrohten Tier und Pflanzenarten nur so wimmelt. Und für einen relativ kleinen Einschnitt wie eine 2 spurige Straße einen so großen Gegenwert wie eine zukunftsfähige Hafenanbindung zu erhalten, das ist doch einen Gedanken wert.
Nicht das hier ein Missverständnis aufkommt, ich befürworte ausdrücklich den Natur und Artenschutz. Selbstverständlich müsste im Falle eines Baus jeder Quadratmeter FFH-Fläche gleichwertig ausgeglichen werden. Man kann auch darauf achten das in diesem Gebiet so umweltschonend wie möglich gebaut wird.
Ebenfalls um Missverständnissen vorzubeugen muss ich nochmals darauf hinweisen das wir in der Partei Die Linke einen Konsens in Bezug auf die Nordumgehung haben. Dafür stehen wir gemeinsam und der Rest ist meine ganz persönliche Meinung. Wir als Partei diskutieren viele Dinge in diesem Zusammenhang, sind aber vorerst über die Nordumgehung als ersten Schritt noch nicht hinaus gekommen. Aber wir alle sehen es so dass die Nordumgehung erst die Voraussetzung für ein ganzheitliches Konzept schafft. Während der heute geplante Hafentunnel sich nur auf das eine Problem Cherbourger Straße konzentriert und einem Gesamtkonzept sogar im Weg steht.
Nun noch ein paar Worte zum Thema Sanierungsstau auf den Straßen. Jetzt mit Wahnsinnssummen alles auf einmal zu sanieren halte ich für unklug. Erstens kostet es viel Geld und zweitens würden zu viele Baustellen auch die Nerven der Verkehrsteilnehmer kosten. Ich glaube dass versucht werden sollte durch hochwertige Sanierung die Häufigkeit der Wartung so gering wie möglich zu halten um mit dem gesparten Geld und der gesparten Zeit langfristig den "Stau" aufzulösen
Wieder hoffe ich das ihnen meine Antwort weiter hilft bei ihrer Entscheidung am 22 Mai. Gerne lade ich sie ein mir noch mehr Fragen unter Abgeordnetenwatch.de zu stellen oder kommen sie doch einfach mal an unseren Info-Stand vor der Wahl immer samstagvormittags an der Großen Kirche für ein ausführlicheres Gespräch
Mit freundlichen Grüßen
Jörn Schwalbach