Jörn Schwalbach
DIE LINKE
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Frage von Martin S. •

Frage an Jörn Schwalbach von Martin S. bezüglich Verkehr

Hallo Herr Schwalbach,

sie haben mehrfach in der Öffentlichkeit verlauten lassen dass Sie für den Hafentunnel sind.

Wie stehen Sie zum Standpunkt ihrer Partei eine Nordanbindung zu favorisieren?
Wie wollen Sie den Standpunkt Ihrer Partei ändern?
Wie wollen Sie die laufenden Kosten für den Tunnel finanzieren?

Weiteres Thema: Sanierungsstau der Straßen in Bremerhaven, wie wollen Sie dieses Problem angehen?

Bitte die Antworten von Ihnen persönlich und nicht von Mitarbeitern und Kollegen zusammenstellen lassen.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Schulz,
 
als erstes freue ich mich über Ihre Fragen und kann Sie beruhigen, ich antworte immer persönlich auf Fragen an meine Person.
Dann muss ich Sie leider korrigieren, ich bin nicht für den Hafentunnel wie er zurzeit geplant wird. Ich bin, wie die Mehrheit in meiner Partei auch, für die Nordumgehung. Aber ich sage auch, dass die Nordumgehung alleine keine tragfähige und zeitgemäße Straßenanbindung an den Hafen sein kann.

Ausgang all meiner persönlichen Überlegungen zum Thema Hafenanbindung basieren auf zwei Lösungspunkten. Als erstes muss der Lkw-Verkehr weitestgehend aus dem Stadtgebiet verschwinden. Und als zweiter und genauso wichtiger Punkt muss die Effizienz der Anbindung von schweren Lkw an den Hafen deutlich verbessert werden. Um beides optimal zu erreichen bedarf es allerdings eines größeren Finanzrahmens als bei der jetzigen Planung, aber zur Finanzierbarkeit komme ich etwas später. Als ersten und aus meiner sich leichter und schneller erreichbaren Schritt sollte also wie gesagt die Nordumgehung realisiert werden. Nach deren Fertigstellung sollten Durchfahrtsverbote für schwere Lkw auf allen relevanten Straßen im Stadtgebiet eingerichtet werden.
Als zweiten Schritt sollte spätestens dann mit dem Bau eines anderen Tunnelbauwerkes begonnen werden der den Nutzen und die Sicherheit der heute geplanten Variante übersteigt.  „Mein Wunschtunnel“ erhält seine eigene Autobahnabfahrt zwischen den Abfahrten Mitte und Leherheide/Spaden unterquert südlich vom Flötenkiel das Stadtgebiet und kommt in dem Kleingartengebiet nördlich der Batteriestraße wieder an die Oberfläche. Dort müsste ein neuer Hafenzugang geschaffen werden. Der Tunnel finanziert sich auf mehreren denkbaren Wegen. Man könnte versuchen auf Bundes- und Landesebene darauf hinzuweisen, das unsere Stadt einerseits die Lkw zum wirtschaftlichen Überleben braucht aber andererseits als Klimastadt und Tourismusmagnet die Lkw nicht im Stadtgebiet gebrauchen kann. Vielleicht bekommt man von dort noch mehr Mittel zur Verfügung gestellt. Man könnte aber auch Versuchen eine stärkere Beteiligung der Firmen die vom Lkw-Verkehr direkt oder indirekt betroffen sind zu erreichen. Als dritte Methode ist die Erhebung von Mautgebühren für die Benutzung des Tunnel  denkbar, dadurch lässt er sich nicht nur errichten sondern auch betreiben.

Zu dem Thema Sanierungsstau auf Bremerhavens und Bremens Straßen. Ich persönlich denke dass man stets bei der Sanierung von Stassen auf eines achten muss.  Die Stassen müssen auf Langlebigkeit ausgerichtet saniert werden. Die verlängerten Wartungsintervalle bewirken einerseits länger freie Fahrt und anderseits spart man trotz höherer Baukosten langfristig Geld was man dazu verwenden kann diesen Sanierungsstau aufzulösen. Und man darf nicht zu spät sanieren weil dadurch die Kosten dafür steigen.
Ich hoffe Sie können mit meinen Antworten etwas anfangen, sollte Ihnen Aufgrund meiner Ausführungen etwas unklar geblieben sein oder wenn Sie noch weitere Fragen haben, scheuen Sie sich nicht und sprechen Sie mich nochmal an.
 
Mit freundlichen Grüßen

Jörn Schwalbach