Die Pläne des US-Militärs in Mainz-Kastel und Deutschland beunruhigen mich. Werden Sie im Bundestag aktiv dagegen werden?
Sehr geehrter Herr Cezanne,
ich wohne im Kreis Groß-Gerau und bin als Mutter sehr beunruhigt, dass nicht nur neue Mittelstreckenraketen in der Bundesrepublik stationiert werden sollen, sondern in meiner unmittelbarer Nachbarschaft das 56th Artillery Command im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel als Kommandozentrale der Dark Eagle vorgesehen ist und als Teil der MDTF auch für die geplanten Tomahawks und SM-6 zuständig sein wird. Das bedeutet, seit 2021 ist die in Wiesbaden stationierte Multi-Domain Task Force (MDTF) als Einsatzzentrale der neuartigen Marschflugkörper vorgesehen. Damit wäre dieser Ort und die unmittelbare Nachbarschaft Kriegsziel.
Was werden Sie dagegen tun?
Mit freundlichen Grüßen
Jenny M.
Sehr geehrte Jenny M.,
ich teile Ihre Besorgnis. US-Raketen auf deutschem Boden liegen nicht im Sicherheitsinteresse Deutschlands. 49 Prozent der Deutschen lehnen die Stationierung ab, unter Ostdeutschen sogar 79 Prozent. Das ist eine ähnliche Stimmung wie zu Zeiten des Nato-Doppelbeschlusses, als 80 Prozent der damaligen Bürger der BRD die Stationierung ablehnten. Damals sprachen sich übrigens führende Politiker beider deutscher Staaten gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in ganz Deutschland aus.
Die Linke wird in Zukunft jede parlamentarische und außerparlamentarische Initiative ergreifen, um der berechtigten Mehrheitsmeinung der Bevölkerung in dieser Frage politische Geltung zu verschaffen. Die Stationierung der US-Raketen muss verhindert werden!
Einen entsprechenden Antrag hatten wir bereits im August vergangenen Jahres in den Bundestag eingebracht (Drucksache 20/12586). https://dserver.bundestag.de/btd/20/125/2012586.pdf
Diese Position ist auch Bestandteil unseres Wahlprogramm und wird auch in der kommenden Wahlperiode von der Linken vertreten werden.
Mit besten Grüßen
Jörg Cezanne
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