Frage an Jochen Bülow von Sylvia B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Wie steht das Parteiprogramm der Linken zu dem Thema Massentierhaltung bei Rindern, Schweinen und Geflügel? Gibt es in Ihrem Programm Bestrebungen, diese Form der Tiervermarktung durch scharfe Auflagen - und vor allem Kontrollen derselben - einzuschränken und keine neuen Megaställe wie z.B. das berühmte Schweinehochhaus zu genehmigen?
Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Das Programm meiner Partei findet zu dem Thema klare Worte: "Wir wollen eine Nutztierhaltung, die flächengebunden, auf die einheimische Nachfrage bezogen und tiergerecht ist. Dazu sollen Bestandsobergrenzen für Regionen und Standorte eingeführt werden. Formen der Nutztierhaltung mit quälerischen Produktionsweisen und einem hohen Bedarf an Antibiotika wollen wir verbieten. Der Einsatz von Antibiotika und Wachstumsmitteln in der Tierzucht kann zu gesundheitlichen Risiken führen und belastet die Umwelt. Der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft muss auf zwingend notwendige Behandlungen begrenzt werden, Kontrollen müssen verschärft und Verstöße härter bestraft werden".
An einer anderen Stelle, die ich wegen des Umfangs nicht wörtlich zitiere, geht es um die Agrarsubventionen vor allem der EU, die exportorientierte Massentierhaltungen begünstigen - das muss ein Ende haben. Ich befürworte weiterhin, dass in KiTa und Schule ausführlicher über Ernährung und die praktische Zubereitung von Mahlzeiten informiert wird. Denn Massentierhaltung hat auch mit dem offenbar fast unstillbaren Hunger westlicher Gesellschaften nach Fleisch zu tun. Und schließlich versuche ich ganz persönlich einen kleinen Beitrag gegen Massentierhaltung zu leisten: Unsere Frühstücks-, Back- und Spiegeleier kommen von eigenen Hühnern, die den ganzen Tag draußen herumlaufen.