Frage an Joachim Stünker von Carsten N. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Stünker,
in Ihren Antwortschreiben habe ich entnommen, dass die SPD den Finanzmärkten strenge Regeln auferlegen will - international!
Warum wird nicht auf nationaler Ebene sofort reagiert?
Bei der Deregulierung der Finanzmärkte durch die SPD u. CDU ging es doch auch auf nationaler Ebene! Warum wird gewartet bis es eine internationale Lösung geben wird?
Will die SPD von Ihrer Mitschuld an der Finanzkrise in Deutschland ablenken?
Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,611329,00.html
MfG
Hr. Nitsch
Sehr geehrter Herr Nitsch,
vielen Dank für Ihren Beitrag. Die Frage nach der Schuld zu stellen, hilft meines Erachtens jetzt, wo gehandelt werden muss, nicht weiter. Im Gegenteil: Eine Auseinandersetzung darüber würde die Einigkeit gefährden, die derzeit bezüglich strenger Regeln besteht. Darum aber muss es nun in erster Linie gehen. Zur Sache: Eine nationale Regelung wäre sinnlos, weil die Finanzmärkte international sind. Wenn wir an unseren Börsen etwas verbieten, würden die Anbieter einfach auf andere ausweichen. Damit wäre niemandem gedient – aber Deutschland als Standort geschwächt. Die Krise ist international. Wir werden sie nur international bewältigen. Die beiden wichtigsten Finanzstandorte sind London und New York (wo der Zusammenbruch ja auch begann). Früher haben sich die USA und Großbritannien allen Versuchen widersetzt, die Märkte neu zu regeln. Jetzt hat dort ein Umdenken eingesetzt. Ich habe daher große Hoffnung, dass beim nächsten Gipfel noch mehr Bewegung in die Sache kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Stünker