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Joachim Herrmann
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Frage von Michael H. •

Frage an Joachim Herrmann von Michael H. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Hermann,

Sie haben in einer vorhergehenden Antwort zum Ausdruck gebracht das Sie weiterhin ein Verbot von so genannten "Killerspielen" anstreben.
In der Wissenschaft ist eine Kausalität zwischen dem Spielen von gewalthaltigen Computerspielen und der Ausübung von Gewalt in der Realität weiterhin stark umstritten - es gibt sowohl Studien die eine Kausalität feststellen, als auch Studien die dem Widersprechen, und sogar Studien wonach gewalthaltige Computerspiele sogar eine gewaltmindernde Wirkung haben.
Zudem beschänken sich ein großteil der Studien auf Jugendliche, nicht Erwachsene.
Wie begründen Sie in dieser Hinsicht ein vollständiger Verbot solcher Spiele, welches ein signifikanter Eingriff auch in der Rechte Erwachsener darstellt, ins besondere mit Blick auf Artikel 5 GG ("Eine Zensur findet nicht statt.").

Auch möchte ich darauf hinweisen das das Spielen von "Egoshootern" oder ähnlichen Spielen den Spielern nicht die handwerklichen Fertigkeiten im Umgang mit Waffen vermittelt. Wie stehen sie zu Institutionen die den Umgang mit Waffen - Beschaffung, Wartung, Zielen und Feuern - sehr wohl vermitteln - wie etwa Schützenvereine?

Ich freue mich auf Ihre Antwort,
und verbleibe, mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Hekel,

vielen Dank für Ihre Stellungnahme vom 07.04 2010 zum Thema Killerspiele. Ich habe dazu hier auf "Abgeordnetenwatch" bereits weitgehend Stellung genommen. In der Tat kann ich auch bei Erwachsenen kein schützenswertes Recht erkennen, sich mit derartigen Machwerken zu beschäftigen, zumal die von der Wissenschaft festgestellten schädlichen Auswirkungen nicht mit Vollendung des 18. Lebensjahres ihr Ende finden. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, Killerspiele als harmlose Freizeitbeschäftigung oder gar als Inbegriff der eigenen Selbstverwirklichung anzusehen. Mit Kunst oder freier Meinungsäußerung hat dies rein gar nichts zu tun. Eine zivilisierte Gesellschaft darf und muss hier Grenzen setzen.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Herrmann, MdL
Bayerischer Staatsminister des Innern

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