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Joachim Bischoff
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Frage von Birgit N. •

Frage an Joachim Bischoff von Birgit N. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Bischoff,

sind Sie sich wirklich ganz sicher, dass Sie für Internetsperren sind?
Welche Art von Inhalten wollen Sie denn sperren, und warum?

Warum glauben Sie, dass Sperren sinnvoll sein könnten?

Was nutzt eine Sperre in Deutschland, wenn man in Thailand an die Daten immer noch herankommt?

Worin unterscheiden sich Ihrer Meinung nach Internet-Sperren von Sichtblenden auf der Straße?

Derzeit sollen unverschlüsselte Webseiten mittels DNS-Poisoning blockiert werden.
Wissen Sie, was DNS-Poisoning ist?

Es gibt etliche Techniken, um DNS-Poisoning zu umgehen.
Wissen Sie, was ein VPN-Netzwerk ist, was ein Proxy-Server ist, was ein Onion-Server ist?

Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Internet? Nutzen Sie es regelmäßig
selbst? Oder verwenden Sie ausgedruckte Seiten, die Ihnen jemand bereitstellt?

Wissen Sie, an wen man sich wendet, wenn man einen ausländischen Server entdeckt, der offenbar von Kriminellen geknackt und als Pornoserver umfunktioniert wurde?

Können Sie mit der der Abkürzung CERT etwas anfangen?

Wissen Sie was eine Phishing-Seite ist?

Was schätzen Sie, wie lange eine Phishing-Seite online bleibt, von ihrer Entdeckung durch die IT-Fachleute der betroffenen Bank bis zur Entfernung der Seite aus dem Netz?

Glauben Sie, dass Banken dafür DNS-Poisoning einsetzen?

Glauben Sie, dass Banken überhaupt irgendeine Art von Netzsperren gegen betrügerische Webseiten einsetzen?

Wer berät Sie, wenn es um Themen geht, mit denen Sie sich nicht auskennen? Vertrauen Sie dann auf den Rest der Fraktion, oder informieren Sie sich selbst über Grundlagen?

Das Internet ist für mich ein sehr wichtiges Informationsmedium. Ich hoffe, es ist für Sie nachvollziehbar, dass ich einem Direktkandidaten nur dann meine Stimme geben werde, wenn ich den Eindruck habe, dass er sich mit diesem Medium auch auseinandergesetzt hat.

Mit freundlichen Grüßen
Birgit Nietsch

Portrait von Joachim Bischoff
Antwort von
DIE LINKE

Hallo Frau Nietsch,

vielen Dank für Ihre Fragen.
Zunächst zu dem Problem von Internetsperren. Darauf möchte ich Ihnen nicht technisch sondern politisch antworten. Sicher ist es unbestritten, dass dem Staat nicht die Überwachungsmöglichkeiten in die Hand gegeben werden dürfen, welche die demokratischen Rechte der Bürgerinnen einschränken. Andererseits wird eine demokratische Gesellschaft auch Instrumente schaffen müssen, den Mißbrauch privater Medienmacht (siehe Italien und das Berlusconi-Regime) auch im Internet zu unterbinden.

Ihre nächsten Fragen:
Derzeit sollen unverschlüsselte Webseiten mittels DNS-Poisoning blockiert werden.

Wissen Sie, was DNS-Poisoning ist?

Antwort: Erst einmal vorab: Ich bin seit über 10 Jahren Nutzer des Internets. Und dabei, wie die meisten Nutzer wohl auch, anwendungsorientiert. Wenn sich Probleme bei der Anwendung ergeben, hole ich mir Hilfe von Fachleuten. Ich behaupte also nicht von mir, alle Ihnen als notwendig erscheinenden Kenntnisse zu besitzen.

Um spezielle Fragen zu beantworten und mich gegebenfalls mit der Materie auseinanderzusetzen, greife ich auf das bewährte Mittel der Recherche zurück - im Internet wohlgemerkt.

Es gibt etliche Techniken, um DNS-Poisoning zu umgehen. Wissen Sie, was ein VPN-Netzwerk ist, was ein Proxy-Server ist, was ein Onion-Server ist?

Antwort: Siehe oben

Haben Sie eigene Erfahrungen mit dem Internet? Nutzen Sie es regelmäßig selbst? Oder verwenden Sie ausgedruckte Seiten, die Ihnen jemand bereitstellt?

Antwort: Beides

Wissen Sie, an wen man sich wendet, wenn man einen ausländischen Server entdeckt, der offenbar von Kriminellen geknackt und als Pornoserver umfunktioniert wurde?

Antwort: Wäre ich politisch verantwortlich bzw. beruflich, wäre diese Kenntnis zwingend.

Können Sie mit der der Abkürzung CERT etwas anfangen?

Antwort: Im Prinzip geht es um eine Organisation oder ein spezielles Team von IT-Sicherheitsfachleuten, das bei der Lösung von konkreten IT-Sicherheitsvorfällen (z. B. Bekanntwerden neuer Sicherheitslücken in bestimmten Anwendungen oder Betriebssystemen, neuartige Virenverbreitung oder bei Spam versendenden PCs) als koordinierende Instanz mitwirkt bzw. sich ganz allgemein mit Computersicherheit befasst.

Wissen Sie was eine Phishing-Seite ist?
Antwort: Ja

Was schätzen Sie, wie lange eine Phishing-Seite online bleibt, von ihrer Entdeckung durch die IT-Fachleute der betroffenen Bank bis zur Entfernung der Seite aus dem Netz?

Antwort: Ich habe keine Ahnung

Glauben Sie, dass Banken dafür DNS-Poisoning einsetzen?

Antwort: Ich nehme es an.

Glauben Sie, dass Banken überhaupt irgendeine Art von Netzsperren gegen betrügerische Webseiten einsetzen?

Antwort: Ich nehme es an.

Wer berät Sie, wenn es um Themen geht, mit denen Sie sich nicht auskennen? Vertrauen Sie dann auf den Rest der Fraktion, oder informieren Sie sich selbst über Grundlagen?

Ich wende mich grundsätzlich bei Themen, in denen ich mich nicht auskenne an BürgerInnen mit entsprechendem Fachwissen und denen ich vertraue.

Ich hoffe, dass ich zu Ihrer Urteilsbildung beitragen konnte und
verbleibe mit freundlichen Grüssen
Joachim Bischoff