Wie stehen Sie zum Thema Briefkastenwerbung? Meiner Meinung nach sollte Werbung nur dort zugelassen sein, wo auf dem Briefkasten "Werbung, ja bitte" vermerkt ist.
Damit ließen sich unmengen Papier und somit CO2 einsparen.
Sehr geehrter Herr V.,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Briefkastenwerbung.
Tatsächlich ist das Thema komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Viele Menschen sind weiterhin auf Informationen über Druckprodukte angewiesen oder möchten diese erhalten. Auch spielt Briefkastenwerbung z.B. im Wahlkampf eine demokratische Rolle, denn so können Bürger*innen über die Wahlprogramme und Inhalte der Parteien informiert werden.
Dennoch sehe ich Verbesserungsbedarf: Ein sogenanntes "Opt-Out" aus der Briefkastenwerbung sollte einfach gestaltet werden. Vor macht dies z.B. die Niederlande. Dort gibt es einheitliche Aufkleber in denen auch zwischen Anzeigenblättern und kostenlosen Zeitungen differenziert wird. So können Bürger*innen beispielsweise entscheiden keine Anzeigenblätter bekommen zu wollen, aber dennoch die regionale kostenfreie Zeitung erhalten. In den Niederlanden wurde übrigens in einigen Städten ein "Opt-In" verfahren, wie Sie es vorschlagen, eingeführt. Dieses wurde wenig später von Gerichten gekippt, da es die Pressefreiheit einschränkt. Das Thema ist also auch rechtlich nicht ganz einfach umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Zimmermann