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Jens Zimmermann
SPD
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Frage von Tim B. •

Frage an Jens Zimmermann von Tim B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

Sie schreiben "Wir setzen uns für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel ein.", dabei ist mir nicht bewusst was die Politik als Gentechnik definiert. Jede Art der Zucht (ich besame eine Kuh durch einen tollen Bullen, ich kreuze zwei Pflanzen durch künstliche Bestäubung, oder stelle zwei Pflanzen nebeneinander und warte, ich glaube Sie wissen was ich meine) ist ein Eingriff in den Genpool. Die Auswirkungen dieser Zucht können wir, meines Erachtens auch erst durch Langzeitstudien herausfinden, ähnlich dem von Reagenzglasmais. Daher meine Frage: "Was ist Ihrer Ansicht nach Gentechnik, wo wollen Sie differenzieren und vor allem warum genau? Mir selbst fehlen die echten wissenschaftlichen Grundlagen für eine klare Entscheidungen und in der Pflanzen und Tierproduktion lasse ich bei heutigen Standards auf politischer Ebene keine ethischen Gründe zu (auf Seiten der Konsumenten fordere ich diese in einer freien Marktwirtschaft umso mehr).

mit freundlichen Grüßen
T. B.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Nachricht über Abgeordnetenwatch. Gerne nehme ich hierzu Stellung.
Keine Frage: seit der Mensch Tier und Natur durch Domestikation und Züchtung beeinflusst, nimmt er damit auch indirekt Einfluss auf deren genetische Zusammensetzung. Es ist trotzdem nochmal etwas anderes, wenn stattdessen - wie bei der Gentechnik der Fall - eine direkte Veränderung des Genoms von Lebewesen oder Pflanzen vorgenommen wird.
Die SPD lehnt wie die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher gentechnisch veränderte Pflanzen ab - auf dem Acker und auf dem Teller. Deshalb setzen wir uns weiterhin konsequent dafür ein, dass unsere Landwirtschaft gentechnikfrei bleibt. Auch an der Nulltoleranz gegenüber nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Bestandteilen in Lebensmitteln werden wir festhalten.
Neue Züchtungsmethoden wie CRISPR-Cas9, Zinkfingernuklease, Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese, Cisgenese könnten wegen der wachsenden, zunehmend einfacheren und schnelleren Möglichkeiten der gezielten molekularbiologischen Veränderung von Organismen in den nächsten Jahren vermehrt auch zur Genveränderung bei Pflanzen und Tieren angewendet werden. Die neuen Züchtungstechnologien sehen wir kritisch.
Um ihre Potenziale ermitteln und nutzen und evtl. Risiken frühzeitig erkennen zu können, sollten die neuen Techniken differenziert betrachtet, wissenschaftlich diskutiert und durch eine breit angelegte gesellschaftliche Debatte begleitet werden. Denn die Anwendungsmöglichkeiten und -risiken werfen juristische, biologische, landwirtschaftliche und ökologische Fragen auf. Der gentechnikrechtliche Status solcher neuen Techniken bzw. der damit erzeugten Konstrukte ist bisher unklar.
Sie unterliegen derzeit keiner Sicherheitsregulierung und sind nicht kennzeichnungspflichtig. Für uns sind Sicherheitsüberprüfungen und Kennzeichnung aber unverzichtbar, um dem Vorsorgeprinzip gerecht zu werden und um Wahlfreiheit und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Das Vorsorgeprinzip hat für die SPD oberste Priorität. Deshalb werden wir sicherstellen, dass mit diesen Technologien erzeugte Pflanzen und Tiere nicht unreguliert in den Markt gelangen.

Ich hoffe, die Informationen helfen Ihnen weiter.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Jens Zimmermann
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Dr. Jens Zimmermann, MdB
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Von:

Datum: 14. September 2017 um 08:25:11 MESZ

An:

Betreff: Eine Frage an Sie vom 14.09.2017 07:02:00 (#290998)

Sehr geehrte(r) Jens Zimmermann,

T. B. aus Rödermark hat als Besucher/in der Seite www.abgeordnetenwatch.de bzgl. Land- und Forstwirtschaft eine Frage an Sie.

Um diese Frage zu beantworten, schicken Sie diese Mail mit Ihrem eingefügten Antworttext an uns zurück (als wenn Sie eine normale E-Mail beantworten würden).

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Sehr geehrter Herr Zimmermann,

Sie schreiben "Wir setzen uns für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel ein.", dabei ist mir nicht bewusst was die Politik als Gentechnik definiert. Jede Art der Zucht (ich besame eine Kuh durch einen tollen Bullen, ich kreuze zwei Pflanzen durch künstliche Bestäubung, oder stelle zwei Pflanzen nebeneinander und warte, ich glaube Sie wissen was ich meine) ist ein Eingriff in den Genpool. Die Auswirkungen dieser Zucht können wir, meines Erachtens auch erst durch Langzeitstudien herausfinden, ähnlich dem von Reagenzglasmais. Daher meine Frage: "Was ist Ihrer Ansicht nach Gentechnik, wo wollen Sie differenzieren und vor allem warum genau? Mir selbst fehlen die echten wissenschaftlichen Grundlagen für eine klare Entscheidungen und in der Pflanzen und Tierproduktion lasse ich bei heutigen Standards auf politischer Ebene keine ethischen Gründe zu (auf Seiten der Konsumenten fordere ich diese in einer freien Marktwirtschaft umso mehr).

mit freundlichen Grüßen

T. B.

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Um die Frage direkt einzusehen, können Sie auch diesem Link folgen:

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/dr-jens-zimmermann/question/2017-09-14/290998

Mit freundlichen Grüßen,

www.www.abgeordnetenwatch.de

(i.A. von T. B.)

Ich erkläre mich durch Beantwortung dieser e-Mail mit der Veröffentlichung meiner Antwort auf www.abgeordnetenwatch.de und mit der dauerhaften Archivierung im digitalen Wählergedächtnis einverstanden.

Aus Gründen der Rechtssicherheit wird Ihre IP-Adresse beim Beantworten dieser e-Mail gespeichert, aber nicht veröffentlicht.

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