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Jens Böhrnsen
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Frage von Hans-Werner L. •

Frage an Jens Böhrnsen von Hans-Werner L. bezüglich Medien

Werter Herr Bürgermeister,

Sie sind Kultursenator. Ich betreibe im denkmalgeschützten bremischen Anwesen HOHEHORST in LÖHNHORST für die Nachwelt ein Archiv wegen der national-historischen Bedeutung.
Als prunkvolles Gut entstammt es der Bremer Familiendynastie Lahusen (NORDWOLLE) und hatte seine Blütezeit im ehemals preußischen Landkreis BLUMENTHAL. Das Herrenhaus wurde zeitgleich 1928/29 erstellt mit Lahusens Kontorhaus, heute "Haus des Reichs". In den Sitz der bremischen Finanzbehörden flossen schon viele Millionen für Denkmalschutz. Aber HOHEHORST wurde seit über 40 Jahren substanzgefährdend völlig vernachlässigt. Als ehemaliges SS-LEBENSBORN-Heim aus der NS-Rassenideologie hat es als Denkort einen besonderen historische Stellenwert.
Dieses haben auch der Kulturstaatsminister Neumann, MdB Mattfeldt und Vizepräsidentin MdL Vockert, MdBB Kastendiek, Bensch u. a. durch Info-Besuche erkannt.
Nur Sie als zuständiger Kultursenator waren noch nicht dort, auch Ihre Staatsrätin nicht. Ich hatte Sie wiederholt eingeladen. Ein längerer Situationsbericht aus 2009 blieb von Ihnen unbeantwortet.
In politischer Verantwortung wurde 1981 unter Sozialsenator Scherf der unerfüllbare Erbpachtvertrag mit der Drogenhilfe Bremen e.V. geschlossen, wohl wissend, dass eine gemeinnützige Einrichtung die 21ha Fäche wirtschaftlich nicht unterhalten kann. Denn alle Nutzer ab 1948 kamen wirtschaftlich nicht zurecht (ROTE KREUZ bis 1954, Bremer Heimstiftung 1958-1962, Bremer Fachkrankenhaus bis 1978, wegen hoher Unterhaltungskosten trat 1980 auch die Friedrich-Ebert-Stiftung vom Vorvertrag zurück). Auch Bremer Baubehörden hatten Sachverstand über Erhaltungskosten.
Politische Abwägung zwischen Verantwortung und dubiosem Pachtvertrag ist erforderlich. Es ist nicht nur Verwaltungsaufgabe der ImmoBremen (AöR).
Viele Bremer Hohehorst-Besucher haben kein Verständnis für Ihr Fernbleiben, zumal noch mit regionalem Bezug. Warum Äußern Sie sich nicht zur Problematik und besuchen Hohehorst nicht?

Portrait von Jens Böhrnsen
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Liebig,

die in Rede stehende Immobilie gehört zwar der Stadtgemeinde Bremen, ist aber nicht dem Kultursenator zugeordnet, sondern der fachlich betreuenden Gesellschaft `Immobilien Bremen´.
Unsere Denkmalschutzbehörde kann auf der Arbeitsebene - wie Ihnen gegenüber Herr Prof. Dr. Skalecki ausgeführt hat - allenfalls unterstützend tätig werden, wenn Sie sich an die zuständige Denkmalschutzbehörde in Niedersachsen gewandt haben. Das Denkmalschutzrecht wird von dem Bundesland ausgeübt, auf dessen Fläche die Immobilie beheimatet ist.

Mit freundlichen Grüßen,

Jens Böhrnsen